100-Euro-Knöllchen in Kleve Dieses Schild sollte Autofahrer informieren – jetzt droht ein Rechtsstreit
Kleve · Autofahrer in Kleve sollen 100 Euro Strafe zahlen, weil sie keine Parkscheibe gestellt haben. Einige Betroffene wehren sich dagegen. Der Inhaber des Geländes hat unterdessen ein Foto des Schildes veröffentlicht, das die Parker informieren sollte.
Der Streit um Mahnschreiben eines Inkasso-Büros in Höhe von mehr als 100 Euro schwelt weiter. Die Eigentümer des Bensdorpgeländes, die Gewerbehof Bensdorpstraße GbR von Udo und Maria Elisabeth Tjaden, haben das Büro damit beauftragt, Geld einzutreiben für Parkvergehen, die auf ihrem Gelände an der Wiesenstraße in Kleve während der Kirmes 2022 begangen wurde.
Inzwischen hätten von den 83 KfZ-Haltern, die vom Inkassounternehmen angeschrieben worden seien, die meisten bezahlt, sagt Jan Holtfester, Projektentwickler bei der Gewerbehof Bensdorpstraße GbR. Doch es gebe 20 Autohalter, die sich weigerten, die Strafe von mehr als 100 Euro zu zahlen. „Einige von ihnen haben sogar das Inkassobüro angerufen und Betrugsvorwürfe erhoben“, sagt Holtfester. Einige Betroffene hätten auch einen Rechtsanwalt eingeschaltet, um sich gegen die teuren Knöllchen juristisch zu wehren. Die Gewerbehof Bensdorpstraße GbR ließe sich davon jedoch nicht beeindrucken, so Holtfester. „Wir sind entschlossen, die Sache zur Not auch gerichtlich klären zu lassen.“
Kostenpflichtiger Inhalt Ein Leser hatte unserer Redaktion gesagt, dass er, als er zur Kirmeszeit beim Bäcker kurz Brötchen holen wollte, bei der Einfahrt auf das Gelände kein Hinweisschild auf Parkregelungen gesehen hätte. Auf Facebook schilderten Betroffene ähnliches.
Zum Beweis dafür, dass es ein solches Schild durchaus gegeben habe, schickte Holtfester unserer Redaktion nun ein Foto zu. Es kann sich also jeder selbst ein Bild machen: Zu sehen ist ein entsprechender Hinweis, der ist aber per Hand auf ein etwa DIN-A3 großes Schild geschrieben worden, das per Kabelbinder an das Einfahrtsschild zum Netto-Markt angebunden war. Im Vergleich zur Beschriftung des Netto-Schilds ist die Schrift um ein Vielfaches kleiner. Das Foto will Holtfester nun auch als Beweismittel in einer möglichen juristischen Auseinandersetzung nutzen.