Kleve 1. FC Kleve soll Zukunft haben

Kleve · Die Informationsveranstaltung der Rot-Blauen im Klever Kolpinghaus mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Eberhard Stock besuchten Donnerstag Abend 130 Mitglieder. Insolvenzeröffnung wird nun immer wahrscheinlicher.

Der FC Kleve stellt sich den Fragen der Mitglieder
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Es war eine Abstimmung mit den Füßen: 130 Mitglieder kamen gestern Abend zur Informationsveranstaltung des 1. FC Kleve im Kolpinghaus, um ihre Verbundenheit mit dem stark verschuldeten Klub zu bekunden. Wichtigste Aussage des vorläufigen Insolvenzverwalters Eberhard Stock und seines Kollegen André Dobiey: "Den 1. FC Kleve soll es auch in Zukunft geben!"

Magnet und Leuchtturm

Bis dahin liegt allerdings noch allerhand Arbeit vor den Mitarbeitern der Kanzlei Niering, Stock und Tömp mit Sitz in Krefeld und Köln. Eberhard Stock war sich sicher, dass eine Insolvenzeröffnung in jedem Fall erfolgen wird. Im Umgang mit "Fußballvereinen in Not" haben die Anwälte Erfahrung. Fortuna Köln, Sportfreunde Siegen und KFC Uerdingen konnten in der Vergangenheit von den Insolvenz-Spezialisten gerettet werden. "Wir wissen, welche Bedeutung der 1. FC Kleve für die Region hat", sagte Stock, "ein Magnet und Leuchtturm für sportliche Belange der Stadt. Wir werden unsere ganze Kraft einsetzen, um den Verein zu sanieren".

Die Anwälte erläuterten ihre Aufgabenstellung in den kommenden Wochen. "Wir müssen dem Gericht eine Empfehlung geben, ob ein Insolvenzverfahren eröffnet wird. Der Vereinsvorstand ist weiter handlungsfähig, muss uns bei Geldausgaben aber fragen." Bis zum dritten Quartal soll der Verein entschuldet in die Vereinstätigkeit zurückgegeben werden. "Wir sind recht zuversichtlich, dass uns das gelingen wird, den Verein durch einen Insolvenzplan zu sanieren", betonte Stock.

Die Zusammenarbeit mit den jetzt Verantwortlichen beim 1. FC Kleve laufe außerordentlich gut. "Die Leute sind willens und in der Lage, die entscheidenden Weichen zu stellen."

In den nächsten Wochen muss ein für alle Seiten vertretbarer Insolvenzplan erarbeitet werden, um einen Zwangsvergleich mit allen Gläubigern zu erreichen. Im zweiten Schritt werden die Gläubiger dann nach Sachlage in Gruppen eingeteilt.

"Wenn die Mehrheit der Gläubiger dem Plan zustimmt, wird der Verein entschuldet", so Dobiey, "ein Neustart bei Null ohne Verbindlichkleiten ist das Ziel". Letztlich müsste dann im Rahmen einer Mitgliederversammlung entschieden werden, ob der Verein weitergeführt werden soll.

In Zukunft würde der Klub unter großer Beobachtung stehen und müsse sich aus eigener Kraft finanzieren. Über die künftige sportliche Ausrichtung gibt es noch keine Klarheit. Niederrheinliga oder Landesliga heißen wohl die Optionen, sollte am Bresserberg auch weiterhin der Ball unter dem Namen 1. FC Kleve rollen. Der Vereinsvorstand habe die Aufgabe das zur Verfügung stehende Budget zu ermitteln. Die Option Niederrheinliga bestehe, aber "wenn es nicht geht, dann geht es nicht", sagte Eberhard Stock. Entscheidend, so André Dobiey, seien aber letztlich die Zusagen der Sponsoren.

(RP)
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