Kleve 1,3 Millionen Euro für Baumpflege

Kleve · Die Stadt Kleve wird zur Ratssitzung über ein neues Bewirtschaftungskonzept für die Straßenbäume entscheiden. Es gibt eine Prioritätenliste mit 33 Straßen, die in den kommenden zehn Jahren abgearbeitet werden soll.

 Das Grün soll erhalten bleiben - aber besser gepflegt.

Das Grün soll erhalten bleiben - aber besser gepflegt.

Foto: Gottfried Evers

Kleves Flair lebt von seinen Alleen, der parkartigen Anlage der Stadt, von seinen Bäumen. Die machen die Stadt lebenswert, bieten Vögeln und Kleingetier Wohnraum, spenden Schatten. Doch nicht alle lieben die Bäume in den Straßen: Sie sondern klebrige Säfte ab, nehmen das Licht, machen Kanäle und Bordsteine kaputt, decken Grundstücke, Bürgersteige und Straßen im Herbst mit Laub ein oder rieseln ganzjährig mit Baumfrüchten, beschweren sich Anlieger.

Andere haben Angst, dass alte Bäume beim nächsten Sturm umfallen. Jetzt soll der gesamte Klever Baumbestand nachhaltig gepflegt werden. Kostenpunkt für die nächsten zehn Jahre: 1,3 Millionen Euro.

Punktesystem zur Bewertung

In Vor- und Nachkriegszeiten sind Bäume gepflanzt wurden, die heute nicht mehr empfohlen werden. Vielerorts wurden die Pflanztröge zu eng gewählt, manchmal auch der Abstand zwischen den Bäumen. Die nehmen sich jetzt, groß geworden, gegenseitig im Kronenbereich den Platz weg, listet Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer einige der Probleme auf.

Deshalb haben die Umweltbetriebe der Stadt Kleve (USK) alle Straßenbäume in Kleve erfasst und nach bestimmten Kriterien untersucht und eine Liste erstellt, nach der die Klever Bäume in den nächsten zehn Jahren gepflegt oder ersetzt werden sollen.

"Die USK haben ein Punktesystem, um die Bäume zu bewerten", erklärt Rauer das Verfahren. Zehn Punkte für ganz krank, null für gesund. Aus der Anzahl der Bäume und den verschiedenen Punktzahlen errechne sich dann ein Schnitt für die Straße oder die Allee. Diese Punkte der Bäume werden in Relation mit dem Zustand der Verkehrsflächen gestellt: Beschädigen die Bäume den Bürgersteig oder den Kanal, sind aufwendige Baumaßnahmen zu erwarten, erklärt Rauer.

Beides ergibt eine Gesamtpunktzahl für betroffene Straßen. 33 Straßen mussten in eine Prioritätenliste aufgenommen werden. Ganz oben stehen mit 18 und mehr Punkten die Kalkarer Straße, wo verstärkt Schnittmaßnahmen nötig sind, und die Straße zur alten Kirche, wo auch Bäume entfernt werden müssen. Das Schlusslicht auf Platz 33 ist die Lindenallee, wo ein Drittel der Bäume ausgefallen ist und Schnittmaßnahmen nötig sind.

Rat entscheidet

"Die Intention ist es, die positiven Aspekte des Faktors Grün zu erhalten und zu stärken und zugleich den damit zusammenhängenden negativen Auswirkungen entgegenzuwirken. Das Straßengrün soll ausdrücklich nicht zurückgedrängt werden", schreibt Rolf Jansen, Chef der USK, in der Vorlage für die Kommunal-Politik, die in der nächsten Ratssitzung über das Konzept entscheiden soll. Das Konzept soll später mit den gesammelten Kriterien weiter fortgeschrieben werden.

(RP/rl/jul)
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