Tourismus in Weeze Weezer Fernwehtreffen feiert Zehnjähriges

Rund 200 Globetrotter-Wagen und Geschichten aus aller Welt: Drei Tage lang trafen sich Weltenbummler aus ganz Europa.

 Auf dem weitläufigen Gelände von Schloss Hertefeld hatten die Weltenbummler viel zu erzählen.

Auf dem weitläufigen Gelände von Schloss Hertefeld hatten die Weltenbummler viel zu erzählen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Mehrere Grillfeuer flackerten in der Abenddämmerung auf den großen Rasenflächen rund um Schloss Hertefeld. Man saß zusammen und lachte. Doch vor allem tauschte man sich aus, was man im vergangenen Jahr überall auf der Welt erlebt hatte. Denn am Wochenende trafen sich zum zehnten Mal beim Fernwehtreffen zahlreiche Abenteurer, Entdecker und Neugierige, die die Welt auf eigene Faust erkunden. Rund 200 große und liebevoll selbst erweiterte Weltenbummler-Wagen waren vor Ort.

„Es macht immer noch ganz viel Spaß sich auszutauschen“, erklärte Organisatorin Sonja Roschy, ein Mitglied der deutschen Zentrale für Globetrotter. „Wegen der tollen zehn Jahre möchte ich auch der Familie zu Eulenburg danken, die uns hier immer noch die Möglichkeit gibt, den Platz zu nutzen, und natürlich der Gemeinde Weeze, die uns auch unterstützt.“

Wie in den vergangenen Jahren gab es ein festes Programm mit Vorträgen. Am Samstag präsentierte der Bronzemedaillengewinner der Schmiedeweltmeisterschaft 2017, Bernd Kluth, sein Feuerschmieden. Am Abend wurde bei einem Sektempfang mit Bürgermeister Ulrich Francken auf das zehnjährige Jubiläum angestoßen.

Einer der Globetrotter ist Jürgen Tegetmeyer: „Das Reisen war für mich ein lang gehegter Wunsch, und vor fünf Jahren kam ich dann endlich in die Situation, durch die ich mir das erlauben konnte“, meinte er mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht. Der Mann aus der Nähe von Lippstadt ist mit seinem VW LT 40 Kleintransporter „jedes Jahr für mindestens drei Monate komplett ausgeklinkt, und das ist noch viel zu kurz. Zwölf Monate wären mir lieber.“ Wo es ihm bislang am besten gefiel? „In der Sahara. Das war genial, da ist einfach nichts außer Sand. Nachts gibt es dort kein künstliches Licht, es ist stockdunkel, und deshalb kann man dort wunderbar in den Nachthimmel schauen. Warum sollte ich ein Fünf-Sterne-Hotel haben wollen, wenn ich so doch 1000 Sterne haben kann?“ Er verliebte sich auch in andere Orte: „Ich bin ein großer Fan von Marokko. Da muss man sein Auto nicht abschließen.“ Gab es eine Reise, die ihm so gar nicht gefiel? Tegetmeyer überlegte kurz: „Natürlich gibt es überall auch schon mal unangenehme Situationen, doch wenn es irgendwo einen Idioten gibt, dann darf man da nicht direkt ein ganzes Land für verantwortlich machen.“

 Leute, die von den Weltenbummlern fasziniert waren, schauten sich auf dem Treffen um. Direkt am Eingang konnten sie Dr. Robert Mutschler, seine Frau Marita und seine Tochter Hanna treffen. Die drei vermieten in Afrika Unimogs, die Spezial-Trucks, die von vielen Abenteurern genutzt werden. „Keiner kann es sich leisten, für eine Reise so ein Fahrzeug zu verschiffen, weshalb wir vor Ort zwei Wagen haben, die man mieten kann“, erklärte Robert, und Marita führte aus: „Es gibt drei bis vier Tage Ausbildung, damit man im Notfall etwa einen Reifen wechseln kann. Dann kann man losfahren.“ Die beiden Reisenden sind die ersten ausländischen Mitglieder im südafrikanischen Unimog-Club und haben so gute Verbindungen, durch die auch Neulinge in ihr erstes Abenteuer starten können, wenn sie vom Fernweh gepackt werden.

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