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Aktion für Bedürftige Der letzte Kleiderbasar

KEVELAER · Der Andrang war immer groß, wenn die Kleiderkammer in Kevelaer ihre Waren im Petrus-Canius-Haus anbot. Jetzt ist damit Schluss, auch weil man auf eine Erweiterung der Kleiderkammer hofft.

 Die Stimmung war immer bestens: Sylvia Rommen-Ahlbrecht (2.v.l.) beim Kleiderbasar.

Die Stimmung war immer bestens: Sylvia Rommen-Ahlbrecht (2.v.l.) beim Kleiderbasar.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Resonanz war noch einmal überwältigend. Dabei hatte Sylvia Rommen-Ahlbrecht sogar darauf verzichtet, auf den Infoflyern zu schreiben, dass es erst einmal der letzte Kleiderbasar der Caritas-Kleiderkammer sein würde. „Ich wollte die Menschen nicht beunruhigen“, sagt die Vorsitzende der Caritas-Konferenz St. Marien.

Der große Andrang zeigte wieder deutlich, wie gut das Angebot angenommen wurde. Seit 2014 organisierten die Helferinnen der Pfarrcaritas von St. Marien und St. Antonius elf solcher Basare, bei denen die Bedürftigen sich ganz in Ruhe Kleidung, Schuhe oder Spielsachen für die Kinder aussuchen konnten. Zwar sind diese Artikel auch in der Kleiderkammer zu bekommen, doch da ist es beengt, so dass das Team auf die Idee kam, die Basare im Petrus-Canisius-Haus zu organisieren. „Die Kleiderkammer war zunächst ausreichend, weil sie mitten im Herzen der Stadt gelegen ist. Doch mit der Flüchtlingswelle gab es plötzlich 2014 einen großen Bedarf.“

So kam man auf die Idee mit den Basaren. „Es sollte wie ein großes Kaufhaus sein, bei dem man sich die Artikel selbst aussuchen kann.“ Zudem mussten die Bedürftigen einen kleinen Eintritt bezahlen, der später für Kinderprojekte gespendet wurde. „Durch diesen symbolischen Eintritt hatten die Besucher auch das Gefühl, selbst etwas Gutes tun zu können.“ Das Team sei stolz darauf, dass es ihm gelungen sei, auf diese Weise den Spitzenbedarf zu befriedigen, den es durch die Flüchtlingswelle gab. „2014 standen plötzlich Geflüchtete vor uns, die nur ein paar Turnschuhe hatten. von denen sich bereits die Sohle löste.“ Diesen Menschen habe man unkompliziert und schnell helfen wollen.

Doch jetzt musste das Team einen Schlussstrich unter die erfolgreiche Aktion ziehen. „Viele unserer Helferinnen sind inzwischen über 70 Jahre alt, sie kommen hier einfach an ihre physischen Grenzen“, so Sylvia Rommen-Ahlbrecht. Zudem wurde dem Caritas-Team eine adäquate Erweiterung der Kleiderkammer in Aussicht gestellt. Um diese Erweiterung sowie um die Modernisierung habe sie sich seit 2014 bemüht, berichtet die Vorsitzende der Caritas-Konferenz St. Marien. Jetzt sehe es ganz gut aus.

Zudem weist sie darauf hin, dass es trotz des Endes der Kleiderbasare für Bedürftige immer noch die Möglichkeit gibt, sich Artikel in der Kleiderkammer auszusuchen. Spenden werden weiterhin donnerstags und freitags von 15 bis 17 Uhr am Luxemburger Platz ausgegeben. Sylvia Rommen-Ahlbrecht freut sich zudem, dass die Spendenbereitschaft der Bevölkerung in Kevelaer weiterhin groß ist. „Wir können gar nicht genug für die Unterstützung danken. Bei den Spenden sind immer viele schöne Sachen dabei“, sagt sie. Gleichzeitig wird auch immer etwas benötigt. Derzeit würde sich die Kleiderkammer über Bettwäsche oder Frottee-Artikel freuen. Spenden können am Dienstag von 9 bis 11 Uhr abgegeben werden. Wer da nicht kann, etwa weil er berufstätig ist, kann seine Spenden auch abgeben, wenn eigentlich Ausgabetermin ist.

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