Kevelaer/Weeze Zu viele Katzen in Kevelaer und Weeze

Kevelaer/Weeze · Zu Hause sind es die kleinen Stubentiger oder Samtpfoten, die sich gerne verwöhnen lassen und dabei wohlig schnurren. Streunende Katzen, um die sich niemand kümmert, sind hingegen ein Problem. Die Tiere vermehren sich nahezu unkontrollierbar, viele leiden unter Mangelernährung oder anderen Krankheiten.

Tierheim Geldern: Diese Tiere suchten im Oktober ein neues Zuhause
54 Bilder

Tierheim Geldern: Diese Tiere suchten im Oktober ein neues Zuhause

54 Bilder

Die Tierheime leiden unter einer regelrechten Katzenschwemme — so auch die Tierpension in Alpen, bei der Fundkatzen aus Kevelaer und Weeze abgegeben werden. Die beiden Kommunen haben einen Vertrag mit der Pension, zahlen für jede abgegebene Katze einen festgelegten Betrag. Damit sollen die Kosten für Kastration, Entwurmung und die ersten Tage der Unterbringung bezahlt werden.

Pensions-Leiterin Gudrun Groß zahlt trotzdem bei jeder Katze drauf. Weil sie den Tieren einen Mikrochip zur Registrierung einsetzen lässt. Zu oft schon, erzählt sie, sollten weibliche Katzen, die als Fundtiere bei ihr gelandet waren, kastriert werden. Bis dann bei der Operation festgestellt wurde, dass die Tiere bereits kastriert wurden. "Diese Info ist auf dem Chip gespeichert, da kann man dem Tier die OP ersparen", sagt Groß. Dennoch erwartet sie für die kommenden Jahre "eine Flut an Katzen".

Ludger Holla, Fachbereichsleiter Sicherheit und Ordnung im Kevelaerer Rathaus, bestätigt: "Wir haben mit zu vielen streunenden Katzen zu kämpfen". Einer Pflicht zur Kastration, wie sie gerade in Geldern diskutiert wird, steht er kritisch gegenüber. "Es gibt keine Möglichkeit, das wirklich zu überprüfen. Aber dann ergibt eine Kastrationspflicht wenig Sinn", sagt er. Er hofft auf eine "taugliche Lösung" für das Katzen-Problem.

Auf eine weitere Schwierigkeit macht Nicole Ingenbleek vom Weezer Ordnungsamt aufmerksam: "Wir bekommen viele Anrufe wegen Fundkatzen. In vielen Fällen durchstreift dann aber einfach nur ein Tier einen Garten und zieht weiter. Katzen sind eben Streuner." Im solchen Fällen erteilt sie den Rat: "Füttern sie das Tier nicht und lassen es weiterziehen." Bei jungen oder verletzten Tieren allerdings schickt das Ordnungsamt einen Mitarbeiter vorbei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort