Mit Wustmans hat die UWU einen weiteren bekannten Ex-Christdemokraten in ihren Reihen. Der Den Heyberg-Geschäftsführer hatte im Januar seinen Austritt aus der Partei erklärt — im Anschluss an die CDU-Stadtverbandssitzung. Damals war Ernst Umbach, obwohl vom Kervenheimer Ortsverein bereits als Ratskandidat gekürt, gekippt worden. Umbach und der zweite Kervenheimer Ratsherr Rainer Kürvers verließen schließlich die CDU-Fraktion und gründeten die UWU, die inzwischen über Kervenheim hinaus für ihre Ziele wirbt.

Franz Wustmans CDU-Austritt war das Ende eines langen Entfremdungsprozesses. In der vorigen Legislaturperiode noch an der Spitze der Fraktion, hatte er unter Bürgermeister Axel Stibi zunehmend an Einfluss verloren. Bereits 2007 legte er sein Amt als Ortsvorsteher von Twisteden nieder, nicht zuletzt, weil er die Ortschaft durch den Bürgermeister vernachlässigt sah. Diese Kritik erneuerte er nach seinem Parteiaustritt.

Angelika Kobsch, die Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Twisteden, reagierte gestern nicht allzu überrascht auf die Nachricht von Wustmans UWU-Eintritt. "Wir werden einen fairen und interessanten Wahlkampf führen", versprach Kobsch. Unter den neuen Umständen werde sich dieser in der Ortschaft sicher anders gestalten.

Derweil hat die UWU "die erste Hürde zur Teilnahme an den Kommunalwahlen" genommen, wie der Vorsitzende Rainer Kürvers mitteilt. Der Wahlleiter der Stadt, Beigeordneter Marc Buchholz, habe nach Prüfung der Unterlagen "uneingeschränkt die Zulassung zur Kommunalwahl" erteilt. Die Kandidatenkür soll am Montag, 29. Juni, im Saal Brouwers in Kervenheim stattfinden. "Getragen von vielen Bürgerwünschen werden wir wohl über unser zunächst angestrebtes Ziel in allen Dörfern anzutreten hinausgehen und auch in der Stadtmitte Kandidaten aufstellen", kündigt Kürvers an. Ziel sei es "die fünfjährige Stillstandsphase" in Kevelaer zu beenden.