Kevelaer Wind zwingt Ballons zur Notlandung

Kevelaer · Es sollte eine traumhafte Fahrt in den Sonnenuntergang werden – doch im Gedächtnis bleiben wird für einige eher der große Schrecken. Beim traditionellen Heißluftballon-Festival in Kevelaer mussten mehrere der Luftfahrzeuge am Freitagabend ungeplant zu Boden.

 Auch der Kevelaer-eigene "Aufsteiger" wurde vom Wind heftig erfasst – mit Mitarbeiterinnen des Rathauses an Bord, die unverletzt blieben.

Auch der Kevelaer-eigene "Aufsteiger" wurde vom Wind heftig erfasst – mit Mitarbeiterinnen des Rathauses an Bord, die unverletzt blieben.

Foto: Jürgen Venn

Es sollte eine traumhafte Fahrt in den Sonnenuntergang werden — doch im Gedächtnis bleiben wird für einige eher der große Schrecken. Beim traditionellen Heißluftballon-Festival in Kevelaer mussten mehrere der Luftfahrzeuge am Freitagabend ungeplant zu Boden.

Eine plötzliche Wetteränderung mit stark böigen Winden hatte die Piloten gezwungen, die Fahrt abzubrechen und eine etwas holprige Landung auf einem Rübenacker vorzunehmen. Drei Passagiere wurden dabei leicht verletzt, ein vierter zumindest so schwer, dass er mit dem Krankenwagen ins Hospital gebracht werden musste.

Der Großteil der aktiven und passiven Festival-Teilnehmer bekam von dem Geschehen, das sich im Raum Winnekendonk abspielte, nichts mit. Bernd Pool, derzeit Geschäftsführer der veranstaltenden Kevelaerer Wirtschaftsförderungsgesellschaft, sagte gegenüber der RP, von einer Notlandung könne keine Rede sein. So nennt das Beinahe-Unglück jedoch die Polizei, die im Pressebericht mitteilt, Bezirksregierung und Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung seien mit der Ursachenforschung befasst. Zwei Ballons seien im Abstand von nur 100 Meter unsanft auf dem Boden gelandet, hätten sich jedoch nicht berührt. Laut Pool sind auch alle anderen Ballons auf den Wiesen zwischen Sonsbeck und Winnekendonk unfallfrei gelandet.

Er gibt zu, dass die Stimmung nach den holprigen Landungen etwas getrübt gewesen sei, am Samstag seien die Ballöner jedoch schon wieder entspannt gewesen. Weitere Starts habe das Wetter nicht zugelassen. Pool: "Am härtesten hat es einen der Ballonfahrer getroffen. Er hat durch erheblichen körperlichen Einsatz nach der Landung den Ballon am Boden gehalten und sich dabei Schulter und Stirn verletzt." Auch er sei am Samstag jedoch wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Alle Aktiven sind sich einig darüber, dass das Festival auch im kommenden Jahr über die Bühne gehen soll. Es gebe zahlreiche Buchungen für Ballonfahrten.

Wie immer war die Veranstaltung ein Treffen zahlreicher begeisterter Ballonfahrer und solcher, die sich (noch) nicht trauen. Auf Klappstühlen sahen sie dem abendlichen Glühen zu, genossen Getränke, Snacks und Musik. Bereits zum 19. Mal hatten die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kevelaer gemeinsam mit den Ballönern Michael Krämer und Sylvia Beckwith auf die Hüls eingeladen. Zum ersten Mal dabei war Ralph Enger aus dem 550 Kilometer entfernten Bad Überkingen. 29 Glühwürmchen, Kinder im Alter von acht bis 14 Jahre, durften ihm und den anderen Piloten beim Nachtglühen über die Schulter schauen. Angereist waren 20 große Ballone. Es gab einige Neuerungen: Die Besucher konnten sich für vier Euro (Kinder zwei Euro) von einem Kran in einem Ballonkorb hochziehen lassen. Wer keine Höhenangst hatte, genoss so einen Blick über Kevelaer aus luftiger Höhe. Das Festival 2014 wird das 20. sein.

(bimo)
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