Willi Girmes - für viele ist der Entertainer aus Kevelaer vor allem der Partysänger, der auf Mallorca wie am Niederrhein für Mitsingstimmung sorgt. Dabei hat sich Willi Girmes im Laufe seiner Karriere immer wieder neu erfunden. Los ging es in Gelderner-Bistro-Zeiten mit der Piper Tiger Band. "Wir haben bis auf ganz wenige Lieder, vielleicht mal was von Westernhagen, nur eigene Sachen gespielt, die ich geschrieben habe", erinnert sich Girmes an die rockige Phase.

Lange war für den gelernten Koch, der eine Zeit lang auch die elterliche Gaststätte in der Marienstadt unter dem Namen "Qualle" führte, Musik auch nur ein Hobby. Erst in den 90er Jahren trat er vermehrt als Sänger auf, besonders auch zusammen mit dem Bandmitglied und Saxofonist Michael Shelton. Girmes: "Wir waren die galaktischen Zwei und starteten durch. Nie vergesse ich den Tag, wo wir erst in Geldern im Schwarzen Pferd auftraten und dann wirklich als Vorgruppe der Backstreet Boys im vollen Hülsparkstadion auf die Bühne gingen." Auch alleine machte Willi Grimes nun Karriere. Diebels schickte ihn auf Kneipentour und schnell zeigte sich sein größtes Talent: Er bekommt jedes Publikum schnell in den Griff. Der Schritt nach Mallorca war damals die logische Folge. Im Tigermantel ging es über die Schinkenstraße und in den Megapark - immer in der Hoffnung auf den einen großen Hit.

Den gab es dann aber erst im anderen Outfit. Als Käpt'n Willi schaffte er mit dem "Piratentanz" einen Evergreen, den man auch in vielen Jahren noch hören und dank der Choreografie auch auf den Bühnen sehen wird. Selbst bei der Übertragung des Aachener Ordens wieder den tierischen Ernst wurde er aufgeführt - deutschlandweit übertragen. Mallorca spielt dagegen keine wichtige Rolle aus beruflicher Sicht mehr. "Das könnten ja alles meine Kinder im Publikum sein", so Willi Girmes.

Seine Stärke ist heute seine Vielseitigkeit. Wer Willi Girmes vor einem Liveauftritt beobachtet, kann sehen, wie er sich genau das Publikum anschaut. Dann erst stimmt er mit seiner Frau Barbara, die ihm seit langem "die Power gibt", also für die Technik sorgt, die Reihenfolge der Lieder ab. Trotzdem kann es sein, dass der Ablauf auf Zuruf geändert wird und Willi Girmes gerade ein anderes Lied für passender hält. Ob Maffay, Sinatra, seine vielen eigenen Niederrhein-Songs oder auch Partymusik - am Ende stand noch jedes Publikum auf den Stühlen.

So ist der Weg zum Schlager nun logisch. Und diesen Weg geht Girmes hochprofessionell an - mit einem Partner, der in der Szene einen großen Namen hat. Er arbeitet mit Oliver Frank, Michael Wendler, Markus Becker und vielen anderen. Und so war Girmes in den letzen Wochen oft bei Marquardt in Kerken, um das richtige Lied und den passenden Text zu finden. "Es soll ein richtig schöner Schlager werden", war die Grundidee. Was dabei herausgekommen ist, wird man bald bei der Premiere von "In Rosarot und Himmelblau" erfahren.