WINNEKENDONK/WETTEN Wieder Überfälle in Kevelaer: Gibt es eine Serie?

WINNEKENDONK/WETTEN · Erneut meldet die Polizei zwei Vorfälle, bei denen die Opfer in ihrer eigenen Wohnung überfallen wurden. Am Freitag hatten drei maskierte Männer an der Marienstraße in Wetten gegen 17.30 Uhr an der Tür der Erdgeschosswohnung geklopft.

 Wer nachts Verdächtiges beobachtet, soll die Polizei verständigen. ( Symbolfoto )

Wer nachts Verdächtiges beobachtet, soll die Polizei verständigen. ( Symbolfoto )

Foto: dpa/Nicolas Armer

Als eine 59-jährige Frau die Tür öffnete, stieß das Trio sie zu Seite und drang in die Wohnung ein. Offenbar suchten es gezielt das Zimmer des 24-jährigen Sohnes. Da das verschlossen war, traten die Unbekannten die Tür ein. Einer von ihnen schlug mit einem Schlagstock auf den 24-Jährigen ein. Anschließend entwendeten die Täter einen Schranktresor, in dem sich Bargeld befand, und flüchteten aus dem Haus. Die 59-Jährige und ihr 24-jähriger Sohn verletzten sich bei dem Überfall. Beide wurden mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.

Am Montag gab es den nächsten Überfall. Diesmal in Winnekendonk. Hier hörte ein Mann vor seinem Bauernhof in der Niersstraße nachts zwischen ein und zwei Uhr Hilfeschreie. Als der 79-Jährige die Tür öffnete, stand dort ein maskierter Mann, der seinen Fuß in den Türspalt setze. Gemeinsam mit einem zweiten Mann, der unmaskiert war, drangen die Täter in das Haus ein. Einer hielt einen Gegenstand in der Hand, den das Opfer für eine Schusswaffe hielt. Die Täter verlangten vom 79-Jährigen Geld und suchten im Haus nach Wertgegenständen. Dann flüchteten sie ohne Beute mit einem Auto, das sie in rund 50 Meter Entfernung abgestellt hatten. Vorfälle, die an andere ähnliche Überfälle in Kevelaer erinnern. Gleich drei gab es in den Wochen zuvor. In allen Fällen waren ältere Opfer in ihrem Haus überfallen worden. Besonders spektakulär war ein Fall Anfang September, als sich die Täter eine halbe Stunde lang auf einen 63-Jährigen setzten, damit dieser das Versteck von Schmuck und Bargeld verriet.

„Wir prüfen natürlich Zusammenhänge dieser Taten“, sagt Polizeisprecher Michael Ermers. Der Überfall in Wetten passe nicht ins Muster, weil das Opfer zu jung war und die Täter ganz gezielt vorgegangen sind und wohl wussten, wo sich der Tresor befand. „Die anderen Fälle dagegen weisen eine Reihe von Parallelen auf. Daher wird geprüft, ob es sich um eine Serie handelt.“ Gerade ältere Personen sollten derzeit rund um Kevelaer aufmerksam sein, wenn unbekannte Personen am Haus auftauchen. „Jeder sollte vorsichtig sein, wenn er nachts die Tür öffnet. Bei verdächtigen Beobachtungen sollte immer die Polizei gerufen werden.“

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