Abfrage für Glasfaser läuft Die letzte Chance auf den Daten-Turbo in Weeze

Weeze · Gibt es doch noch Glasfaser für den kompletten Ortskern? Vor dieser Frage steht die Gemeinde Weeze. Ausnahmsweise startet das Unternehmen Deutsche Glasfaser einen zweiten Versuch.

 Weeze unternimmt einen neuen Anlauf zum Ausbau des Ortskerns im Osten mit Glasfaser.

Weeze unternimmt einen neuen Anlauf zum Ausbau des Ortskerns im Osten mit Glasfaser.

Foto: Latzel

Der erste Versuch vor einigen Jahren ging so halb daneben. Für ganz Weeze fanden sich nicht genug Interessenten, damit der komplette Ortskern an das Glasfasernetz angeschlossen werden konnte. Also teilte das Unternehmen Deutsche Glasfaser das Ortszentrum auf. Nur Weeze-West (grob westlich der Bahnlinie)  kam in den Genuss der Datenautobahn. Der andere Teil blieb Glasfaser-Diaspora.

Jetzt startet die Gemeinde einen neuen Vorstoß, um auch Weeze-Ost mit dem schnellen Netz zu versorgen. „Als im vergangenen Jahr einige Haushalte über das Förderprogramm ans Glasfasernetz angeschlossen wurden, häuften sich plötzlich die Anfragen von Bürgern bei uns, die wissen wollten, warum es die Möglichkeit denn nicht auch für sie gibt“, berichtet Andreas Ingenbleek, der sich um das Thema Breitbandausbau bei der Gemeinde Weeze kümmert. Er musste den Bürgern dann mitteilen, dass sie die Voraussetzungen für eine Förderung nicht erfüllten (Geschwindigkeit unter 30 mbit). Gleichzeitig fasste man im Rathaus den Entschluss, es doch noch einmal mit einem Ausbau in Weeze-Ost zu versuchen. „Wir haben daraufhin verschiedene Unternehmen angesprochen, doch eine Reaktion gab es nur von der Firma Deutsche Glasfaser“, berichtet Ingenbleek. Das Unternehmen, das  bereits den ersten Anlauf in Weeze gestartet hatte, war bereit, es noch ein zweites Mal zu versuchen. „Uns geht es nicht darum, jetzt Werbung für ein Unternehmen zu machen, es geht uns um den digitalen Ausbau für Weeze, und die Deutsche Glasfaser war nun einmal der einzige Anbieter, der das vorantreiben möchte“, sagt Bürgermeister Georg Koenen, der hofft, dass diesmal die erforderlichen 40 Prozent Vertragsabschlüsse erreicht werden. „Die Bürger sollten auch an ihre Kinder und Enkelkinder denken, schnelles Internet wird immer wichtiger, das zeigt ja gerade die Corona-Pandemie“, sagt Koenen. Später sei dann das Gejammer groß, wenn die Chance verpasst wird.

 Die Karte zeigt, welche Straßen in dem Gebiet Weeze-Ost liegen.

Die Karte zeigt, welche Straßen in dem Gebiet Weeze-Ost liegen.

Foto: Latzel

Auch Ingenbleek macht deutlich, dass die Abfrage jetzt für Weeze-Ost auf viele Jahre die letzte Chance auf Glasfaser sein wird. „Die Deutsche Glasfaser hat klipp und klar gesagt, dass sie die Frist für die Verträge nicht verlängern wird“, sagt er. Auch müssten mindestens 40 Prozent unterschreiben, etwa 500 Verträge seien nötig. Aktuell liegt man bei etwa 20 Prozent, die Frist läuft bis zum 8. Mai. Jetzt soll noch einmal mit Flyern und bekannten Gesichtern aus Weeze geworben werden. Die Verantwortlichen der Gemeinde würden sich freuen, wenn die nötige Zahl erreicht wird. „Es wäre schön, wenn wir den Ausbau für den ganzen Weezer Ortskern hinbekommen würden. Andernfalls hätte ein Teil in der Zukunft Standortnachteile, was die digitale Versorgung angeht.“ Sollte das Ziel diesmal nicht erreicht werden, müsse man die Hoffnung auf Glasfaser in Weeze-Ost für viele Jahre begraben. Denn da der Bereich schon weiträumig von Unitymedia versorgt ist, ist die Geschwindigkeit zu hoch, um dort über ein Förderprogramm angeschlossen zu werden.

Ingenbleek weist darauf hin, dass der Anschluss komplett gratis verlegt wird. Auch dadurch sparen die Bürger rund 750 Euro. Zudem hat die Stadt extra einen Mitarbeiter des Bauhofs für den Bereich Glasfaserausbau. „Er wird später die Baustellen abfahren und bei Fragen und Beschwerden Ansprechpartner sein. Es gibt also den ganz kurzen Draht zur Gemeinde und man muss sich nicht nur auf die Servicehotline von Deutsche Glasfaser verlassen.“

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