Volksbank an der Niers präsentiert "Der Traum vom Eigenen Heim" (8) Wie der Innenarchitekt beim Sparen hilft

Kevelaer · In den vergangenen Jahren sind die Aufträge von Privatleuten zahlreicher geworden, sagt Innenarchitekt Hans Lindemann. Der Kevelaerer will Ideen liefern, aber niemandem seinen Geschmack aufzwingen. Oft sollen Räume vergrößert werden.

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Woran es liegt, darüber kann Hans Lindemann nur spekulieren. Vielleich einfach daran, dass das "Geld günstiger geworden" ist — niedrige Zinsen machen Kredite und Investitionen bezahlbar. Umgekehrt macht es derzeit wenig Spaß, Geld auf dem Sparbuch liegen zu lassen. "Es könnte aber auch sein, dass den Deutschen ihr Zuhause einfach wichtiger geworden ist. Der eigene, ganz persönliche Raum, in dem man zur Ruhe kommt und sich einfach wohl fühlt."

Die meisten Menschen, mit denen der Innenarchitekt spricht, halten durchaus viel von ihrem eigenen Geschmack und wollen ihre Umgebung nicht komplett von Dritten gestalten lassen. "Aber viele erkennen, dass irgendwie der rote Faden fehlt, ein Konzept." Lindemann und seine Kollegen sind dabei nicht etwa "nur" für die Ausstattung, für die Farbe der Wände oder die Bodenbeläge zuständig.

"Wir setzen oder entfernen auch Trennwände. Alles, was keine statische Bedeutung im Haus hat, können wir ändern", erklärt Lindemann. Oft soll er heute aus mehreren kleinen Räumen große, offene Wohnbereiche machen. Wichtig sind den Auftraggebern häufig auch Küchen oder Bäder, Bereiche, die sowohl eine klar definierte Funktion zu erfüllen haben, aber eben auch ästhetisch ansprechen sollen. Hans Lindemann persönlich mag's gerne modern, sachlich, ohne Schnickschnack. Aber das bedeute nicht, dass er seine Kunden nun unbedingt von Stahl, Beton und Glas überzeugen wollte. "Ich will niemandem meinen Stil aufzwingen, sondern die Leute anleiten, aus dem, was ihnen wichtig ist, etwas Stimmiges zu machen. Viele sind dankbar, wenn man sie auf eine neue Spur bringt. Andere haben bei Bekannten etwas gesehen, das ihnen gefallen hat, und wollen dann wissen, ob etwas Ähnliches auch bei ihnen zuhause möglich wäre."

Und wenn er vor der Aufgabe stehe, wie kürzlich noch in Kevelaer, eine Jugendstilvilla zu sanieren, habe er auch Freude daran, den alten Stil beizubehalten. Mit zeitgemäßen Techniken, Materialien und dem Mut zu der einen oder anderen modernen Auffrischung.

Innenarchitekt Lindemann engagiert sich jedoch keinesfalls nur für private Auftraggeber. Ganz wesentlich für sein Geschäft sind auch öffentliche Ausbauprojekte. Für diverse Schulen hat er schicke Mensen oder Caféterien eingerichtet sowie Farb- und Beleuchtungskonzepte erarbeitet.

Licht ist für Lindemann ganz besonders wichtig. "Schummrig beleuchtete Flure und Klassenräume oder düstere Lehrerzimmer sind keine Orte, an denen sich gut arbeiten lässt." Selbstlernzentren, einen "Lounge-Raum" für ein Gymnasium, ein Ärztehaus in Moers, die neue Sauna-Gastronomie des "GochNess" oder das Straßenverkehrsamt in Kleve waren höchst unterschiedliche, aber immer interessante Projekte. Auch die Issumer und Straelener Filialen der Volksbank gestaltet Lindemann neu: Böden, Wände, Decken, Licht, Möbel.

Was ihn etwas enttäuscht hat: Beim Rathausbau in seiner Heimatstadt wurde sein Angebot nicht berücksichtigt. "Daran hätte ich wirklich sehr gerne mitgearbeitet. Nicht so sehr wegen des Geldes, sondern weil ich von ganzem Herzen Kevelaerer bin."

Um einen Innenarchitekten einzuspannen, brauchen die Auftraggeber natürlich ein gewisses Budget. "Aber ich helfe den Leuten auch sparen, weil ich Einkaufsquellen kenne, die Privaten meist unbekannt sind." Ob sich der Auftraggeber die Hilfe des Profis leisten kann und will, werde im persönlichen Gespräch schnell klar.

(RP)
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