Kevelaer Weininger bringt zum Lachen

Kevelaer · Eine Welt voller Menschen, die meinen zu wissen, wo es lang geht. Unsereins mittendrin und Wegweiser vor der Nase, die uns bei unserer Orientierungslosigkeit nur den Entscheidungszwang vor Augen führen. Kabarettist Volker Weininger hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein wenig Licht in dieses Dunkel zu bringen.

In seinem Programm "Euer Senf in meinem Leben" führte er am Samstag im Bürgerhaus "Altes Kloster" durch den Dschungel aus Absurditäten. Er zeigte, dass es die kleinen Dinge sind, die versuchen, uns aus der Bahn zu werfen. Dabei waren ihm die Lacher auf Kosten anderer stets gesichert. Pointiert bleibt an der Politik kein gutes Haar. So führt Weininger das disziplinierte "kleben bleiben" mancher Politiker peinlich aus. Wie Annette Schavan erst gar nicht und dann mit Ausreden der technischen Möglichkeiten ihrer Zeit reagierte. Auch die Waffenexporte scheinen für den Kabarettisten mehr als undurchsichtig. Warum braucht Qatar gerade eine Panzerflotte, um sich vor Angriffen des Iran zu schützen, wenn doch 300 Kilometer Persischer Golf dazwischen sind? Auch wundert sich der Kabarettist über die Fülle an hoch qualifizierten Experten, die uns ausführlich über das Für und Wider einer Entscheidung informieren sollen. Dabei bleibt nur zu schätzen, wie nützlich uns ein Adelsexperte oder ein Internet-Experte sein können. Laut Weininger wohl eher kaum bis gar nicht: "Laber Rhabarber".

Von den Problemen im Großen kommt er zu den Problemen im Kleinen. Der frisch gebackene Vater wünscht sich ein verlässliches Navi in Sachen Elternschaft. Frühförderung wird groß geschrieben. Doch was sollen Stoppernoppen unter Söckchen für ein zwei Monate altes Baby? Aus Weiningers Sicht nicht mehr als Druck machen. Auf der Suche nach einem individuellen Namen für den Nachwuchs haben sich so manche Eltern ordentlich verrannt. So ist es erlaubt, sein Kind "Pumuckl" zu nennen. Letztendlich empfiehlt Weininger, dass jeder den Weg gehen muss, den er für richtig hält, und auf den Senf der anderen pfeifen soll. Mit dieser Lebensweisheit und dem Lachen im Gesicht des Publikums hat er sein Soll in Wachtendonk erfüllt. Möglich gemacht hat es der Kulturkreis Wachtendonk, der mit ehrenamtlichen Helfern immer wieder solche schönen Abende ermöglicht.

(hak)
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