Schulleben in Weeze Weezer SPD kritisiert die Schließung

Weeze · Der Rat der Gemeinde Weeze stimmte jetzt der Auflösung des Gesamtschulstandortes an der Bodelschwinghstraße zu. Kritik und Gegenstimmen gab es aus den Reihen der SPD. Wunsch nach frakionsübergreifender Lösung.

 Die Schließung des Standorts Weeze der Gesamtschule Kevelaer-Weeze wurde im Rat von einigen Politikern kritisiert.

Die Schließung des Standorts Weeze der Gesamtschule Kevelaer-Weeze wurde im Rat von einigen Politikern kritisiert.

Foto: Sebastian Latzel

Eigentlich war es nur eine Formalie: Nachdem der Rat der Stadt Kevelaer am 6. Juni die Auflösung des Teilstandortes Weeze der Gesamtschule Kevelaer-Weeze beschlossen hatte, waren nun die Weezer Ratsmitglieder gebeten, diesem Beschluss zuzustimmen. Das Problem, dass zur Schließung des Standortes führte, waren die zu geringen Anmeldezahlen von Seiten der Weezer Eltern.

In der kurzen Beratung im Weezer Rat kam ein allgemeines Bedauern darüber zum Ausdruck, dass für das kommende Schuljahr einfach zu wenige Anmeldungen vorlagen, was die Hauptursache für die Standortschließung darstellt. „Ich hätte auch gerne anders entschieden, aber der Schritt ist unumgänglich, die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache“, sagte Bürgermeister Ulrich Francken zur Einleitung des entsprechenden Tagesordnungspunktes.

Kritische Stimmen gab es aus den Reihen der SPD. Der Fraktionsvorsitzende Norbert Thul merkte an: „Ich sehe eine gewisse Mitschuld der Lehrerschaft der Gesamtschule, die sich nach meiner Ansicht nicht genügend für den Weezer Standort eingesetzt hat.“ Alfons van Ooyen (SPD) fügte an: „Ich bin entsetzt über die Kurzfristigkeit der Entscheidung. In 48 Stunden über 185 Kinder zu entscheiden, die in Weeze noch zur Schule gehen, ging mir zu schnell. Deshalb stimme ich nicht zu.“

Guido Gleißner, Fraktionsvorsitzender der CDU, stellte die Frage: „Wie geht es weiter?“ Die Entscheidung der Eltern durch die unzureichenden Anmeldezahlen sei der „letzte Hieb“ gewesen, den Standort aufzugeben. „Wir müssen Schule aber auch regional denken. Unbestritten ist, dass die Schullandschaft um Weeze herum attraktiv ist. Ich wünsche mir eine fraktionsübergreifende Lösung für den Standort Weeze“, so Gleißner. Ob es bereits Ideen und Vorschläge für die weitere Nutzung des Schulgebäudes an der Bodelschwinghstraße gibt, wurde nicht behandelt beziehungsweise zurückgestellt. Für die Beschlussfassung hatte den Ratsmitgliedern die ausführliche Begründung für die Entscheidung aus Kevelaer vorgelegen. Zusätzlich waren noch einmal die relevanten Paragraphen der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zwischen der Stadt Kevelaer und der Gemeinde Weeze nachzulesen. Darin war festgeschrieben, dass die Gemeinde Weeze auf jeden Fall zustimmen muss, wenn Kevelaer kommunalpoltische Entscheidungen trifft, die sich unmittelbar auf den Weezer Schulstandort auswirken. Theoretisch hätte Weeze seine Zustimmung verweigern können, dann wäre der Schulbetrieb noch zwei Jahre weitergeführt worden.

Wie es in der Beratungsvorlage heißt, sei dies aber faktisch wiederum nicht möglich gewesen, da mit 15 Schülern keine zwei Klassen hätten gebildet werden können. Weiter wird ausgeführt, dass man den Kevelaerer Eltern nicht hätte zumuten können, ihre Kinder nach Weeze zu schicken, nur um den Standort aufrecht zu erhalten.

Die Schulleitung der Gesamt­schule und die Schulverwaltung der Stadt Kevelaer führen fünf Gründe für die sofortige Schließung an: Ausreichende räumliche Kapazitäten am Hauptstandort Kevelaer sind vorhanden, die Klassenlehrer stehen als Vertrauenspersonen ganztägig zur Verfügung, schwierige Situationen sind an einem Standort besser zu bewältigen, das Pendeln von Schülern und Lehrern zwischen zwei Standorten fällt weg, und schließlich das „Ziel einer zusammenhängenden Schülerschaft sowie eines Kollegiums“ werde schneller erreicht.

Der Rat entschied sich am Ende mit zwei Gegenstimmen für die Auflösung des Gesamtschulstandortes.

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