Brauchtum in Weeze Weezes sportlicher Festkettenträger

Weeze · Willi Halmanns wird in diesem Jahr eine besondere Ehre zuteil. Er trägt die Kette für den TSV Weeze. Der Verein wird 100 Jahre. In der Laudatio wurde an die Aufgabe des Sportvereins erinnert, der den Zusammenhalt im Ort fördert.

 Für das Erinnerungsfoto nahmen Aufstelltung (v.l.) Eva und Achim Winkels, Ulla Foydl mit ihrem Bruder und Festkettenträger Willi Halmanns, Theresa und Thomas Kempkes.

Für das Erinnerungsfoto nahmen Aufstelltung (v.l.) Eva und Achim Winkels, Ulla Foydl mit ihrem Bruder und Festkettenträger Willi Halmanns, Theresa und Thomas Kempkes.

Foto: Christian Kaspers

Während die zahlreichen Vereine nach und nach aus dem Vittinghoff-Schell-Park auszogen, verschwand die bis dahin so präsente Sonne auch langsam hinter dem Bürgerhaus. Die Tage werden inzwischen kürzer, die Nächte damit umso länger. Letzteres galt an diesem Samstag besonders für Weeze, im Ort wurde nämlich die Kirmes eröffnet.

Das bedeutete Feiern bis in die tiefe Nacht hinein, wie es halt im Festzelt so üblich ist. Bereits am Freitag legten die „Brisk Boots“ mit einem Country- und Linedance-Abend los, offiziell wurde die Kirmes aber erst am Samstagmittag mit dem Fassanstich auf dem Cyriakusplatz eröffnet. Ein erster Höhepunkt folgte dann am Abend mit der Festkettenübergabe. Nach dem ökumenischen Gottesdienst in der St. Cyriakuskirche zog die lange Schlange der Vereine unter der Musik des Tambourcorps Weeze auf das Grün des Vittinghoff-Schell-Parks ein. Unter den verschiedenen Farben und Anzügen der Vereine, dominierte dieses Jahr das Gelb-Blau des TSV Weeze.

Der Sportverein feiert dieses Jahr sein 100-Jähriges Bestehen, und durfte aufgrund dieses Jubiläums die Kirmes ausrichten. Grund genug, für Marco Scuderi in seiner Rede die Wichtigkeit des Vereins zu betonen. „Weeze hat viele tolle Sehenswürdigkeiten, eines davon ist das August-Janssen-Sportzentrum“, bemerkte der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins, der die Kirmes nun schon seit weit über 60 Jahren ausrichtet. Noch weiter zurück reicht die Gründung des TSV, über die auch Bürgermeister Ulrich Francken sprach. Denn 1919 war ein besonderes Jahr, das erste nach dem ersten Weltkrieg.

Viele Sportvereine wurden damals gegründet, deshalb gibt es auch nun so viele 100-Jährige Jubiläen. „Die Menschen haben sich damals im Verein wiedergefunden, das ist für uns heute noch ein Segen“, betonte Ulrich Francken. Dementsprechend froh war er, die Festkette feierlich vom letztjährigen Träger Norbert Mülders zum Vorsitzenden des TSV, Willi Halmanns zu übergeben. Als seine Adjutanten fungierten Eva Winkels und Thomas Kempkes. Der neue Festkettenträger ließ es sich natürlich nicht nehmen auch ein paar Worte zu verlieren, geprägt mit einer ordentlichen Portion Humor. „Früher dachte ich immer ein paar Sportler könnten frommer sein. Jetzt gerade in der Kirche ist mir klar geworden, auch ein paar Fromme könnten sportlicher sein“, witzelte er etwa. Halmanns sprach aber auch vollkommen ernst gemeinten Dank aus. So etwa an alle Mitglieder des TSV, für die er stellvertretend die Kette trage. Auch der Gottesdienst bekam ein Sonderlob.

Besonders erfreulich fand Halmanns die vielen Kinder und Jugendlichen zu sehen, die alle in TSV-Trikots erschienen waren und noch mal gemeinsam das Motto des TSV schrien: „100 Jahre in Bewegung“. Dementsprechend setzten sich der TSV und auch die anderen Vereine bald wieder in Bewegung Richtung Festzelt. Und auch die kommenden Tage wurden und werden die Füße nicht stillstehen. Weitere Traditionen wie unter anderem das Entenrennen und der Umzug können allgemein und besonders dieses Jahr, nicht auf den TSV verzichten.

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