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Weeze Weezer Filmfan für mehr Jugendschutz

Weeze · Der 32-jährige Filip Zalewski begeistert sich für Filme, kennt als Erzieher jedoch auch die Gefahren. Er hat eine Internetseite zum Thema aufgebaut und erklärt darin, was es mit "FSK" auf sich hat. Tipps für Eltern und Pädagogen.

 Filip Zalewski hat eine Internetseite aufgebaut, bei der sich Eltern Tipps holen können.

Filip Zalewski hat eine Internetseite aufgebaut, bei der sich Eltern Tipps holen können.

Foto: Gerhard Seybert

Er ist selbst ein Filmfan. Und deshalb besonders kritisch gegenüber allzu unbefangenem Umgang mit allem, was da so über die Leinwände flimmert. Filip Zalewski, 32 Jahre alt, ist Sozialpädagoge und arbeitet in Düsseldorf mit Flüchtlingskindern. Er baut derzeit eine eigene Film-Internetseite auf, die dem Jugendschutz dienen soll. Früher war er Mitglied im Team des Wellenbrechers. "Da hab' ich mehr gelernt als in der Ausbildung. Volker Schoelen, der Leiter des Jugendheims, war fast ein Idol für mich", sagt Zalewski. Obwohl er für die Stadt Düsseldorf arbeitet, lebt er mit einem Bein noch in Weeze - wie seine Eltern und Geschwister. Familie Zalewski betreibt das Sportstudio "Relax" in dem schön sanierten alten Fabrikgebäude an der Rampenbrücke.

Der Sport stand auch am Beginn von Filips Film-Leidenschaft. Denn Vater Mieczyslaw Zalewski ist, nachdem er Polen verlassen hatte, seit Jahrzehnten bekannter Leichtathletik-Trainer im Kreis Kleve. "Wir haben uns als Kinder, wenn wir ordentlich trainiert hatten, zur Belohnung Filme aus der Videothek ausleihen dürfen. Der Western ,Rio Bravo' war der erste, den ich sah - Western hatten es mir besonders angetan", erzählt der Weezer. Die durften auch gerne englischsprachig sein - so konnte Filip schon ein paar nützliche Brocken, als er auf die Realschule kam. "Eigentlich hätten meine Eltern es gerne gesehen, wenn ich Kinderfilme geschaut hätte. Weil ich aber lieber Action sah, guckten meine Eltern immer mit", erinnert sich der junge Mann.

Genau das empfiehlt er auch allen anderen Eltern. "Eine Freigabe durch die FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) bedeutet noch lange nicht, dass der jeweilige Film wirklich für Kinder geeignet ist." Manchmal habe die Altersfreigabe auch kommerzielle Gründe - einen Film "ab 12" können eben deutlich mehr Menschen sehen, als wenn er "ab 16" freigegeben wäre. Wenn Zalewski an den Kassenschlager "Tribute von Panem" denkt, ist seine Meinung eindeutig: "Damit kann man auf keinen Fall Kinder allein lassen." Sowieso sei nicht jeder Schüler gleich belastbar - viele seien erst Jahre später in der Lage, mit Gewalt und Bedrohung im Fantay-Film umzugehen. "Weil ich wissen wollte, was es mit der Selbstkontrolle auf sich hat, hab' ich mir bei der Gesellschaft einen Interviewtermin verschafft." Seitdem weiß Filip Zalewski erheblich mehr über das Thema und lässt es auch die Besucher seiner Homepage "die Filmseite" wissen, die über facebook zu finden ist. Übrigens sollten sich mit Film und Fernsehen für Kinder und Jugendliche nicht nur Eltern beschäftigen, findet der Weezer. "Die Jugendlichen, mit denen ich beruflich arbeite, haben oft überhaupt keine Eltern. Deshalb sind auch Erzieher, Lehrer und Sozialarbeiter wichtige Adressaten."

Übrigens: Zalewski hat auch Erfahrungen als Mitwirkender bei einigen Fernsehproduktionen. Was sein Fachwissen noch umfangreicher macht.

(RP)
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