Weeze Winterschlaf und keine leichte Zeit für das Royal Air Force Museum

Weeze · Es sind schwere Zeiten für alle Kulturstätten. Ab März 2021 hoffen die Ehrenamtlichen des Museums auf eine bessere Saison als 2020. Große Einbrüche bei den Besucherzahlen.

 Solche Gruppenführungen konnten in diesem Jahr nicht mehr stattfinden.

Solche Gruppenführungen konnten in diesem Jahr nicht mehr stattfinden.

Foto: Royal Air Force Museum

Das Royal Air Force Museum Laarbruch-Weeze musste, wie viele andere Einrichtungen, ebenfalls ab Montag, 2. November, seine Ausstellungsräume für den Publikumsverkehr schließen. Grund sind die Beschlüsse zur Eindämmung der Corona-Infektionen. Es ist unsicher, ob der Lockdown nach November wieder aufgehoben wird. Von daher wird das Museum die Mitte Dezember beginnende Winterpause vorziehen. Ab März 2021 hoffen die Ehrenamtlichen des Museums dann auf eine bessere Saison als 2020.

Während in normalen Jahren über 3000 Besucher das Museum besuchen, waren es in dieser Saison lediglich knapp über 800. Diese geringe Besucherzahl bedeutet einen schmerzlichen finanziellen Verlust, da die Fixkosten wie Heizung oder Versicherung weiterlaufen, so Heinz Willi Knechten, Vorsitzender des Museumsvereins. „Normalerweise bekommen wir regelmäßig Busladungen mit Besuchern aus Belgien, die am Niederrhein Touren machen und vorher zum Beispiel im Kernwasserwunderland waren“, erzählt er. Als im März jedoch der erste Lockdown kam, machten die sechs vorangemeldeten Busse alle einen Rückzieher. „Das sind jeweils 50 Leute, die alle fünf Euro für eine Führung bezahlt hätten.“

Und auch in den Monaten danach wurde es nicht viel besser. „Weil viele unserer Ehrenamtlichen zur Risikogruppe gehören, hatten wir nicht genug Aufsichtspersonen und konnten statt fünf nur noch drei Tage die Woche öffnen“, erklärt Knechten. In den drei Stunden Öffnungszeit fiel der Besuch dann auch spärlich aus. Drei bis vier Menschen kamen im Durchschnitt, oft sogar weniger. „Das ist wirklich sehr schade, vor allem, da wir im Mai wieder mit einem ausgeklügelten Hygienekonzept geöffnet hatten.“ Man habe sich unter anderem extra Tipps beim Ordnungsamt über die richtige Platzierung von Infoplakaten geholt, so der Vorsitzende. Auch die Führungen, die sonst Geld bringen, konnten nur mit zehn bis zwölf Leuten stattfinden, um den Abstand zu gewährleisten.

Dabei wären die Einnahmen gerade in diesem Jahr dringend gebraucht worden: Das Museum baute einen Stellplatz für den neuen Oldtimer-Feuerwehrwagen. Das sieben Meter lange Fahrzeug könne im Winter nicht draußen stehen, passe aber auch nicht ins Museum. Deshalb wurde eine Fläche gepflastert und ein extra Zelt angeschafft. „Die Kosten wurden dann von uns Ehrenamtlichen übernommen“, so Knechten.

 Das große Lagerzelt wurde aufgebaut. Der Feuerwehr-Oldtimer von 1953 wurde in seine neue Garage rangiert.

Das große Lagerzelt wurde aufgebaut. Der Feuerwehr-Oldtimer von 1953 wurde in seine neue Garage rangiert.

Foto: Reinhard Janssen

Der Vorsitzende hofft auf Besserung der Verhältnisse im nächsten Jahr. Um wieder mehr Gelder oder Spenden in die Kassen zu spülen, habe man schon über einen Tag der offenen Tür nachgedacht. Dabei könnte vor allem das neue Feuerwehrauto ein Publikumsmagnet sein. „Aber momentan weiß man ja auch leider nicht, wie lange sich die Situation noch zieht“, meint Knechten. Das mache die Planung für das nächste Jahr schwierig. Als einziger Lichtblick bleibt, wie für so viele, die Hoffnung, dass im nächsten Jahr alles besser wird.

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