Kevelaer Wechsel bei „Aktion pro Humanität“-Spitze

Kevelaer · Dr. Rüdiger Kerner war aktiv für ein Krankenhaus-Projekt der Stiftung in Benin, nun wird er stellvertretender Vorstandsvorsitzender bei der Initiative, die Dr. Elke Kleuren-Schryvers gegründet hat.

 Dr. Rüdiger Kerner aus Kevelaer im Niger.

Dr. Rüdiger Kerner aus Kevelaer im Niger.

Foto: Aktion pro Humanität

(RP) Rüdiger Kerner, Chefarzt der Inneren Abteilung am Marienhospital Kevelaer hat nun eine zusätzliche Aufgabe. Er ist auf der Kuratoriumssitzung der in Westafrika engagierten Stiftung „Aktion pro Humanität“ Anfang Dezember zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden gewählt worden. Seine Vorgängerin, Birgit Kleuren-Schryvers, ist ins Kuratorium gewechselt und nimmt dort den Platz der Stiftungsgründerin Gertrud Peters ein, die sich nach vielen engagierten Jahren nun zurückziehen möchte.

„Mit Rüdiger Kerner haben wir einen bereits sehr lange mit dem Krankenhaus-Projekt in Gohomey verbundenen Mediziner für den APH-Vorstand gewinnen können, dessen Herz, Kompetenz und Engagement zukünftig beim weiteren Ausbau der medizinischen Aktivitäten – auch im Niger – enorm hilfreich mitwirken wird", sagt Kleuren-Schryvers.

Die Kevelaererin ist Initiatorin der humanitären Arbeit in Benin in Westafrika. Aus dem Krankenhaus, das die Stiftung in den 90er Jahren dort errichtet hat, gebe es Erfreuliches zu berichten, heißt es von der Organisation. Seit der Eröffnung einer neuen Kinderstation in Gohomey am 1. Oktober konnten 1160 Kinder dort behandelt werden. „Danke an alle Förderer und Spender, dass dieser Schritt ermöglicht werden konnte“, so Kleuren-Schryvers.

Allerdings seien im Norden des Landes einige Fälle von an Lassa-Fieber erkrankten Menschen bekannt geworden. „In Kooperation mit dem Medikamentenhilfswerk „action action medeor“ aus Tönisvorst, der Hilfe der Zentral-Apotheke der Katholischen Karl-Leissner-Kliniken im Kreis Kleve und dem Einsatz von Rüdiger Kerner konnten lebensrettende Medikamente auf den Weg gebracht werden, die auch die Behandlungsteams schützen sollen“, berichtet die APH-Vorsitzende.

Auch im angrenzenden Niger ist die Nicht-Regierungs-Organisation aktiv. Von dort sendete Erzbischof Laurent Lompo, den Niederrheinern dank seiner vielen Besuche vor allem in Kevelaer ein bekanntes Gesicht, eine Botschaft in die Wallfahrtsstadt. „Wir gehen auf das neue Jahr 2019 zu in einer Situation großer Unsicherheit, zunehmender terroristischer Gewalt, von Entführungen, Ermordungen“, so Lompo aus der Hauptstadt Niamey. „Die heiligen Messen, Gottesdienste, Andachten in diesen Tagen müssen durch Militär abgesichert werden – von der Kathedrale in Niamey bis in die kleinste Sahel-Kirche. Die Schulwege der Kinder müssen ab Beginn des Jahres gesichert werden.“

Die Pfarrgemeinde St. Marien in Kevelaer hat nun einen beträchtlichen Betrag zur Unterstützung für die Menschen im Niger bereitgestellt. „Das Geld stammt aus dem Afrika-Opferstock, in den so viele Menschen ihre Geldspende während des Jahres hineingegeben hatten“, sagt Elke Kleuren-Schryvers, die APH seit 1994 leitet. „Es zeigt sich wieder auf besondere Weise, wie beeindruckend groß so eine Hilfe werden kann, wenn viele einzelne Helfer und Spender mitwirken.“

Im Niger will der Erzbischof Laurent mit seinem Team nun damit vor allem die Sicherheit der Schulwege für die Grundschulkinder verbessern, um sie vor gewalttätigen Übergriffen zu schützen. Viele Kinder seien seit Monaten nicht mehr in die Schule gegangen, weil der Schulweg zu gefährlich war. In einigen Regionen sollen kleine provisorische Strohschulen errichtet werden, um die Schulwege kürzer zu machen. Zudem wird die Spezialnahrung für die Ernährungsstationen gekauft, damit schwer unternährte Kinder mit Nahrung versorgt werden können. Pastor Gregor Kauling, Pfarrer an St. Marien und Rektor der Wallfahrt: „Es tut gut, das Gesicht vor Augen zu haben, welches Zuwendung und Nähe in der Ferne empfängt“.

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