Kevelaer Was für die Mensa spricht

Kevelaer · KBV und UWU attackieren im Kevelaerer Rat die Pläne für die neue Mensa hart. Die anderen politischen Kräfte verweisen auf die Bedeutung des Projektes für den Bildungsstandort.

Beißende Kritik wird von den Fraktionen der Kevelaerer Bürgervereinigung (KBV) und der Unabhängigen Wähler-Union (UWU) zum geplanten Mensa-Bau geübt. Von "Protz auf Pump" ist beispielsweise die Rede (die RP berichtete). Statt um eine schlichte Mensa handle es sich um eine "Maula" mit dem Charakter eines Veranstaltungsraumes. Doch der größte Teil des Rates sieht in dem Bauvorhaben am Schulzentrum Hüls eine Investition, die Sinn macht.

Dazu zählt auch die SPD, die sonst gerne die Verwaltung kritisiert. "Wir stimmen für den Mensa- Bau in dieser Form, weil er wichtig für Kevelaer ist", sagt Ralf Angenendt, der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten. "Die SPD steht für die Förderung von Bildung." Allerdings räumt Angenendt ein, dass er über die galoppierenden Kosten für das Projekt nicht eben glücklich ist.

Er ist der Überzeugung, dass die Stadt Kevelaer bei der ebenfalls kostspieligen Sanierung des Rathauses sparen kann. "Damit meinen wir die geplante Erweiterung des Rathauses, nicht die Sanierung an sich", stellt er klar. "Da ist noch was rauszuholen."

"Kein Schloss errichten"

Thomas Selders, Ratsherr und Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, ärgert sich über den Vorwurf der öffentlichen Protzerei. Kevelaer sei durch den Landes-Pausenerlass verpflichtet, den Schülern eine Mahlzeit anzubieten. "Es geht nicht darum, ein Schloss zu errichten", betont Selders.

Miriam Etzold ist Fraktionsvorsitzende der Grünen, die in den vergangenen Jahren die Mehrheitsfraktion der CDU meist unterstützt haben, wenn es um größere Bauvorhaben ging. Die Mensa ist da keine Ausnahme: "Sie ist wichtig für den Bildungsstandort Kevelaer." Jeden Cent umzudrehen, wenn es um Kinder und Jugendliche geht, sei nicht gut: "Man kann sich auch tot sparen", sagt Etzold. "Mit der Mensa investieren wir in die Zukunft."

Klaus Sadowski, der Fraktionsvorsitzende der FDP, nennt gleich drei Gründe, die für den Mensabau sprechen. "Es ist es seit Jahren Beschlusslage des Rates, eine Mensa mit Möglichkeit zur Erweiterung zu bauen. Zudem brauchen wir den Bau für die Infrastruktur unserer Stadt. Und drittens ist eine ,Maula' nötig, weil das Bühnenhaus überbelegt ist." Sadowski will aber nicht den Eindruck erwecken, als toleriere er die überraschenden Kostensteigerungen. "Wir bestehen auf einem Kosten-Management in der Verwaltung."

(RP)
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