Kevelaer Was die Ergebnisse verraten

Kevelaer/Weeze · Die Ortschaft Kervenheim und ihre Wahl gegen den Trend verhinderten die absolute Mehrheit der CDU im Kevelaer Rat. In Weeze erreicht die FDP in manchen Wahlbezirken aus dem Stand 19 Prozent.

Frei nach Asterix könnte eine Analyse der Kommunalwahl in Kevelaer so beginnen: "Ganz Kevelaer ist CDU-dominiert. Nur ein kleines Dorf im Norden . . ." In Kervenheim, der nördlichsten Ortschaft des Wallfahrtsortes, gehen die politischen Uhren anders.

CDU und SPD, die sich in der Ortschaft überraschend gegen die Unabhängige Wähler-Union (UWU) verbündet hatten, erlitten eine schwere Schlappe. Ein Ergebnis, das der Kevelaerer CDU den Triumph verhagelte, auch die absolute Mehrheit zurückzugewinnen. So bleibt es beim Patt im Rat, und Bürgermeister Stibi muss weiter den Mehrheitsbeschaffer der CDU geben.

Von Kervenheim abgesehen, hat die CDU in den Ortschaften noch immer starken Rückhalt. Im Wettener Ortskern erhielten die Christdemokraten nahezu 75 Prozent. Auch in Twisteden und Achterhoek ist die CDU-Welt mit klaren Mehrheiten — in Achterhoek 57,44 Prozent — noch in Ordnung. In den übrigen Wahlkreisen bleiben die Christdemokraten zumindest stärkste Partei.

KBV verliert im Stadtkern

Die deutlichste Verschiebung im Gesamtergebnis der Ratswahl sind die Verluste der KBV. In den Ortschaften, wo die Bürgervereinigung stets weniger stark war, mag die UWU ihr Stimmen abgenommen haben. Das erklärt jedoch nicht einen Sturz von 16,22 auf 5,87 Prozent wie beispielsweise im Wahlbezirk 12 (Ortskern Wetten).

Deutliche Verluste fuhr die Bürgervereinigung auch in ihren Kerngebieten im Stadtkern ein. Im Wahlbezirk 1 (Kevelaer-Zentrum) sank ihr Stimmenanteil im Vergleich zu 2004 von 28,05 auf 16,38 Prozent.

Durch die Verluste der KBV ist die SPD wieder zweitstärkste Kraft im Kevelaerer Rat. Die Sozialdemokraten mussten ebenfalls leichte Verluste verschmerzen, gewannen in manchen Wahlbezirken — etwa Kevelaer-Zentrum — jedoch deutlich hinzu.

Weniger eindeutig zu analysieren ist das Ergebnis der Kommunalwahl in Weeze. Wer hier beispielsweise vermutet, der in Wemb wohnende SPD-Bürgermeisterkandidat Hans-Jürgen ter Meer habe auf deutlichen Rückhalt der Ortschaft zählen dürfen, bekam kein klares Ergebnis. Die SPD konnte zwar im Wahlbezirk 10 (Pfarrheim Wemb 1) vier Prozent zulegen, doch im Wahlbezirk 20 (Pfarrheim Wemb 2) verloren die Sozialdemokraten rund anderthalb Prozent.

Dass die neu in den Rat einziehende FDP offensichtlich Stimmen von CDU-Anhängern für sich gewinnen konnte, lässt exemplarisch das Ergebnis im Wahllokal Petrus-Canisius-Schule (Aula) vermuten. Dort schafften die Liberalen aus dem Stand 19,27 Prozent. Die Christdemokraten mussten dagegen einen Rückgang von 67,13 auf 55,50 Prozent hinnehmen.

Special

Ergebnisse, Sieger, Verlierer: Alle Infos zur Kommunalwahl finden Sie in unserem Special. Eine Übersicht über die Wahlergebnisse in den Städten und Gemeinden finden Sie hier.

(RP)
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