Neugestaltung in Kevelaer Neben der Gnadenkapelle wird gebaggert

Kevelaer · Im Herzen von Kevelaer wird kräftig gearbeitet. Der Kapellenplatz und das Umfeld sollen neu gestaltet werden. Da bleibt nicht aus, dass direkt an den Wallfahrtsstätten gegraben wird. Sie sollen aber frei zugänglich bleiben.

 Direkt neben der Gnadenkapelle ist aktuell eine große Baugrube. Die Wallfahrtsstätten sollen aber trotz der Arbeiten frei zugänglich bleiben.

Direkt neben der Gnadenkapelle ist aktuell eine große Baugrube. Die Wallfahrtsstätten sollen aber trotz der Arbeiten frei zugänglich bleiben.

Foto: Latzel

Spätestens jetzt ist unübersehbar, dass die Neugestaltung des Kapellenplatzes begonnen hat. Die Bagger sind gewissermaßen in der Herzkammer der Marienstadt angekommen. Direkt vor der Gnadenkapelle klafft ein tiefes Loch. Das Pflaster ist in weiten Teilen aufgerissen, die Arbeiten im Untergrund haben begonnen. Wie berichtet, wird auch dieser Bereich in der City neu gestaltet, und wer wissen will, wie das Pflaster auf dem Platz später aussehen wird, der braucht nur ein paar Meter weiter zu gehen. Im Übergang von der Busmannstraße zum Kapellenplatz liegen bereits die Natursteine, die den Bereich künftig prägen sollen.

Im Oktober hatten die Arbeiten begonnen, sie haben sich leicht verzögert, weil die Umgestaltung archäologisch begleitet worden war. Wie berichtet, waren neben dem Petrus-Canisius-Haus Fundamente freigelegt worden, die von den Experten untersucht wurden. „Aber wir liegen noch recht gut in der Zeit“, sagt Norbert de Ryck von den Stadtwerken, die die Arbeiten federführend betreuen.

 Die Animation liefert einen Eindruck, wie der Platz vor der Eisdiele gestaltet werden soll.

Die Animation liefert einen Eindruck, wie der Platz vor der Eisdiele gestaltet werden soll.

Foto: IPW

Die Umgestaltung ist aufwendig, weil es nicht einfach nur ein neues Pflaster gibt, sondern gleichzeitig auch die Versorgungsleitungen erneuert werden. Über den Kapellenplatz führte früher die Hauptverkehrsstraße. Daher führt auch der Hauptkanal von der Amsterdamer Straße Richtung Hauptstraße. Die Sanierung hat begonnen, eben deshalb ist der Boden an der Gnadenkapelle aufgerissen.

 An der Maaßstraße soll die Fläche bald gepflastert werden.

An der Maaßstraße soll die Fläche bald gepflastert werden.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Ohnehin liegen hier viele Leitungen, die jetzt angepasst werden müssen. Versorgungsleitungen für Gas und Wasser wurden erneuert, Strom, Internet und Telefon angepasst. Dafür waren einige Haushalte kurz vom Netz, Anwohner würden auch entsprechend informiert, so de Ryck.

An der Maaßstraße sind die Arbeiten schon weiter. Hier laufen die Vorbereitungen, um diesen Bereich zu pflastern. Dann ist die Straße vom Kapellenplatz auch wieder zu erreichen. Wer allerdings die vielen Baugruben mitten in der Stadt sieht, fragt sich, wie unter diesen Bedingungen die Wallfahrtssaison gestartet werden soll. De Ryck hofft, dass die Arbeiten an den Leitungen im Mai beendet sein werden. Dann würden auch die großen Baugruben verschwinden. Natürlich werde dann auch noch weiter gearbeitet, aber die Beeinträchtigungen würden sich in Grenzen halten. „Die Pilger werden auf jeden Fall durchkommen, alle Einrichtungen am Kapellenplatz bleiben immer erreichbar“, sagt de Ryck.

Die Arbeiten würden sich auch zum Johannes-Stalenus-Platz Richtung Basilikastraße verlagern. Der große Druck auf den Kapellenlatz sei dann erst einmal weg. Wunsch sei, dass die Neugestaltung Ende des Jahres abgeschlossen ist. Wegen Lieferverzögerungen scheint es aber eher realistisch, dass das noch bis Anfang 2023 dauern wird.

Für das Umfeld der Gnadenkapelle und den Kernbereich des Kapellenplatzes, der sich von der Hauptstraße über den Portalbereich der Marienbasilika und den Bereich vor dem Priesterhaus bis zum Eingang der Kerzenkapelle erstreckt, sind keine wesentlichen Veränderungen vorgesehen. Wunsch war nämlich, den Charakter des Platzes, insbesondere an der Gnadenkapelle, zu erhalten.

Die Fläche vor der Eisdiele erfährt die größte Umgestaltung. Es wird ein Platz geschaffen, der von den Heckeneinfassungen des Kapellenplatzes bis zu den Fassaden der Eisdiele und den anderen begrenzenden Gebäuden reicht. Der Platz wird einheitlich barrierefrei mit Grauwacke-Steinen im Rechteckformat gepflastert und setzt sich dadurch deutlich vom eigentlichen Kapellenplatz ab.

Ziel ist auch, dass es später grüner am Kapellenplatz ist. Entlang der Busmannstraße und zwischen Eisdiele und Gnadenkapelle werden nach dem Umbau zehn neue Bäume gepflanzt. Insgesamt gebe es damit dann nach der Neugestaltung mehr Bäume als vorher, heißt es. Die neuen Bäume sollen auch eine größere Baumscheibe erhalten, damit sich die Wurzeln besser entwickeln können.

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