Kevelaer Wallfahrtsklänge bei gedämpftem Kerzenschein
Kevelaer · Nicht nur der Gitarre und Querflöte lauschten die Besucher aufmerksam, manchmal ergänzten auch die Glocken vom Turm das Spiel. Am Samstagabend gestalteten die beiden Kevelaerer Musiker Markus Birkhoff und Rainer Killich ein Konzert im Rahmen der „Abendklänge zur Wallfahrt“ in der Kerzenkapelle. Die wenigen angezündeten Kerzen tauchten die Kapelle in ein warmes Licht, indem man sich ganz auf die Stücke einlassen konnte.
Markus Birkhoff spielt seit seinem zehnten Lebensjahr Gitarre, studierte an der Robert-Schumann-Hochschule für Musik in Düsseldorf und war Meisterschüler des englischen Gitarristen und Lautenisten Julian Bream. Seit 1997 erscheinen regelmäßig klassische Gitarren-Stücke auf CD von ihm.
Rainer Killich arbeitet in Kevelaer als Generalsekretär der Wallfahrtsleitung und sang schon mit fünf Jahren als Sängerknabe des Basilikachors. Der Preisträger mehrer Wettbewerbe in Querflöte schloss das Studium der Musikwissenschaften in Münster mit einer Promotion über die ältesten Kevelaerer Wallfahrtslieder des 17. Jahrhunderts ab.
Anspruchsvolle Solo-Stücke
Das kostenlose Konzert, das auch für eine Live-CD-Aufnahme genutzt wurde, zeigte ihr ganzes Spektrum klassischer Musik. Angefangen mit vier Stücken von dem englischen Komponisten John Dowland aus der Renaissance, bewies Birkhoff zunächst, dass er die anspruchsvollen Solo-Stücke von ihm hervorragend meistern kann. Doch auch im Zusammenspiel wirkten die leicht melancholischen Harmonien Dowlands im hohen Raum der Kapelle ungemein. Im Kontrast dazu standen die folgenden drei Werke des italienischen Komponisten Mauro Giuliani, die Killich auf der Querflöte mit einer fast schon fröhlichen Leichtigkeit zur Gitarre begleitete. Die anschließende Gedichtvertonung von Francis Paul Demmillac weckte Assoziationen von weiten Landschaften und auch der Intensität der Stücke des brasilianischen Komponisten Heitor Villa-Lobos konnte man sich nicht entziehen. Ihre Fingerfertigkeit bewiesen die beiden Kevelaerer zuletzt mit drei Werken des Virtuosen Christian Gottlieb Scheidler.
Das Publikum belohnte das Konzert mit langem Applaus und mit dem Liebeslied „Autumn leaves“ von Joseph Kosma als Zugabe, bewiesen die Künstler am Ende des Abends, dass sie nicht nur in der Klassik vorne mitspielen.