Kevelaer Wallfahrt in Kevelaer soll Weltkulturerbe werden

Kevelaer · St. Marien und die Stadt Kevelaer werben um die Aufnahme in die nationale Liste der Unesco-Weltkulturgüter. Empfehlungsschreiben dazu gibt es von Dr. Barbara Hendricks und Reinhard Kardinal Marx.

 Die Gnadenkapelle auf dem Kapellenplatz würde Teil des immateriellen Weltkulturerbes werden.

Die Gnadenkapelle auf dem Kapellenplatz würde Teil des immateriellen Weltkulturerbes werden.

Foto: Markus van Offern

Die Wallfahrt in Kevelaer als Weltkulturerbe? Das ist zumindest möglich, die ersten Schritte sind gemacht. Sowohl der Rat der Stadt Kevelaer als auch der Kirchenvorstand St. Marien stimmten darüber positiv ab.

 Kevelaers Bürgermeister Pichler (rechts) und Wallfahrt-Pastor Rolf Lohmann unterzeichnen den Antrag.

Kevelaers Bürgermeister Pichler (rechts) und Wallfahrt-Pastor Rolf Lohmann unterzeichnen den Antrag.

Foto: Gerhard Seybert

Bürgermeister Dr. Dominik Pichler spricht von einem ernsten Hintergrund. "Die Wallfahrt soll wieder nach vorne gestellt werden." Bei allen Bemühungen um die Entwicklung rund um Sole und Gesundheitspark solle dabei nicht untergehen, wofür Kevelaer eigentlich stehe, betont der Bürgermeister. Er spricht von einem Label, einem Markenzeichen für die Marienstadt, wenn es denn zu der Eintragung in die nationale Liste der immateriellen Liste des Unesco-Weltkulturerbes kommt.

"Das ist nicht völlig aus der Luft gegriffen", betont Pichler und zählt die Sternsinger als Kandidaten auf, die es schon auf die Liste geschafft haben. Ludger Holla von der Stadt Kevelaer nennt noch die Deutsche Brotkultur und den Rheinischen Karneval. Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann findet den Begriff Marketing nicht schlecht gewählt. "Auch das Evangelium braucht vernünftige, geistreiche Konzepte." Er begrüßt es, dass bei allen äußeren Themen wie Entwicklung von Kapellenplatz und Innenstadt sich Kevelaer auch inhaltlich und spirituell gut aufstellt. "Ich erlebe, dass Kirche und Stadt alles daran setzen, für die Zukunft gut aufgestellt zu sein", sagt Lohmann.

So ein Antrag, um in die nationale Liste der immateriellen Unesco-Weltkulturgüter aufgenommen zu werden, ist an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Entstehung und Wandel sind zu dokumentieren, geografische Lage und eingebundene Gruppen. Und natürlich geht es auch um den Grund des Antrags. "Die zunehmende Säkularisierung der westeuropäischen Gesellschaften führt vielerorts zu einer zunehmenden Abkehr in der kirchlichen Gemeinschaft", heißt es in der Begründung. Es geht also um den Schutz eines Kulturgutes. "Wenn wir in die Liste aufgenommen werden, haben wir wiederum auch die Pflicht die Wallfahrt zu bewahren", nennt Holla den Umkehrschluss. Zwei Befürworter müssen zudem ein Empfehlungsschreiben abgeben. Die Wahl fiel auf Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks. Als Mitglied im Zentralkomitee der Katholiken und Niederrheinerin ist sie prädestiniert. Zweiter ist der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Reinhard Kardinal Marx.

Die Hoffnung ist, dass 2017 zum Festjahr "375 Jahre Kevelaer-Wallfahrt" ein positiver Bescheid für die Aufnahme in die Liste vorliegt.

(RP)
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