Kevelaer Wallfahrt für Menschen mit neurologischen Erkrankungen

Kevelaer · Das Spiritual-Care-Team bietet einen Nachmittag an. Es geht um gemeinsames Beten, das fröhliche Miteinander und das Erleben von Gemeinschaft.

 Die Gnadenkapelle am Kapellenplatz.

Die Gnadenkapelle am Kapellenplatz.

Foto: privat

Der Initiativkreis Spiritual Care Kevelaer nimmt den Gedanken von der Spirituellen Tangente auf, den der Rektor der Wallfahrt, Domkapitular Gregor Kauling, für die diesjährige Wallfahrtszeit anlässlich der Wallfahrtseröffnung im Forum Pax Christi so eindrucksvoll beschrieb. Tangenten berühren im geometrischen Sinne Kurven, spirituelle Tangenten wollen Menschen berühren.

Ein solcher sehr persönlicher Berührungspunkt mit Menschen, die an einer neurologischen Erkrankung leiden, ist seit einigen Jahren alljährlich ein durch den Initiativkreis Spiritual Care Kevelaer besonders gestalteter Wallfahrtsnachmittag. In diesem Jahr ist es der Freitag, 31. Mai, ab 15 Uhr. Treffpunkt der Pilger und des Spiritual- Care-Teams an diesem Nachmittag ist das Gnadenbild der Trösterin der Betrübten auf dem Kapellenplatz. Dort gibt es einen kurzen Gebetsimpuls, ein gemeinsames Lied und alle Wallfahrtsteilnehmer ziehen dann in die Beichtkapelle. Hier kommt man zur Ruhe und es wird einige Minuten-Impulse zu einem Lebensweg mit einem Kreuz-Kreuzweg geben. Gestaltet wurden diese in Wort und Bild von Evelyn Horn und Beate Coqui. Im Anschluss, gegen 16 Uhr, wird in der Beichtkapelle die Heilige Messe gefeiert, welche unter dem Thema „Sie haben keinen Wein mehr“ stehen wird.

Wie oft geht es Menschen zum Beispiel mit einem Schlaganfall, mit einer Parkinson- oder MS-Erkrankung so, dass ihnen „der Wein ausgeht“? Die sprudelnde Lebensfreude, das beschwingte Frohsein, eine tanzende Energie und Dynamik, fröhliches Singen im Miteinander versiegt einfach. Ein Rückzug in Kraftlosigkeit und Traurigkeit führt zum „verdursten“ der Lebensfreude. Ein Verdursten vielleicht auch in der Beziehung zu Gott, der diese Entwicklung der Krankheit, dieses Lebenskreuz, nicht verhindert hat. Ein Verdursten auch durch fehlende, animierende, inspirierende Gemeinschaft mit Menschen. Wie bei der Hochzeit zu Kana, wo Maria dieses drohende Ausgehen der Lebensfreude durch ihre große Achtsamkeit verhinderte. Wo Jesus sein erstes Wunder wirkte und für Lebensfreude sorgte, die Tristesse des Scheiterns eines solch schönen Lebensfestes verhinderte.

Nach dem Gottesdienst besteht die Möglichkeit zum Einzelsegen, um dann - von Gott gesegnet - neu loszugehen, bestärkt, ermutigt, dynamisiert. Das fröhliche Singen und Miteinander kommt nicht zu kurz. Bei etwas Wein und Brot als symbolischer Brücke zu dem zuvor Gehörten werden im Anschluss im Priesterhaus alle Wallfahrtsteilnehmer eine frohe Singstunde miteinander verbringen unter dem Thema „Mundorgel rauf und runter“. Begleitet werden die Pilger dabei von drei Chormitgliedern der Basilikamusik sowie einer Gitarristin.

Abgerundet wird der Tag durch einen Abendimbiss im Priesterhaus. Ein abschließender Abendgebetsgedanke zum Thema und ein frohes Abschiedslied werden alle Wallfahrtsteilnehmer wieder gut auf den Heimweg bringen. Um kurze Anmeldung im Priesterhaus,  Telefon 02832 93380, wird gebeten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort