Kevelaer Viele Stimmungsraketen in Twisteden

Kevelaer · Im nicht ganz ausverkauften Bürgersaal gab es für das Publikum oft kein Halten mehr.

 Frohsinn war im Bürgersaal Twisteden von der ersten Minute an Trumpf.

Frohsinn war im Bürgersaal Twisteden von der ersten Minute an Trumpf.

Foto: van Offern

Auch wenn der Bürgersaal nicht ausverkauft war, so war die Stimmung bei Twistedens Jecken super. Das Präsidium um Präsident Rolf Roosen und Sitzungspräsident Dieter Moll zog samt Elferrat, den "Kegeljägern", ein. Und so ging es auch gleich los. Die Tanzgardenzwerge waren bunt und schön wie ein Lollipop. Nach einer Zugabe machten sie Platz für die etwas ältere Generation, die nicht minder schön anzusehen ist. Hilla Heien drehte einen Film à la "Jahmes Bont", bei dem sie "Rehgie" führte. Mit viel Hilfe aus dem Publikum (für Licht, Mikro und Klappe) brachte sie die Narren ins Schwitzen - die einen vor Lachen und die anderen vor Aufregung, weil sie auf der Bühne standen. Später zog das Achterhoeker Prinzenpaar mit seiner Musketiergarde ein. Die Achterhoeker Karnevals-Gesellschaft (AKG) feiert ihr elfjähriges Bestehen, und die Freude darüber konnte man in den Gesichtern ablesen. Bei "satte Prumme" musste Robert Achten sich selber simultan übersetzen, damit alle sein "Platt" verstehen konnten. Etwas mehr für das Auge gab es dann mit dem Gocher Männerballett: Eine Reise mit dem Traumschiff, bei der auch "Rose" (ein Mann in Frauenkleidern) und die Titanic nicht fehlen durfte. Als jedoch die berühmte Autoszene nachgespielt wurde, gab es im Saal kein Halten mehr.

Im Anschluss war die Stimmung ganz in den Händen der "Kleefse Tön". 33 Musiker mit Blasinstrumenten heizten mit allem ein, was es an Samba, fetziger Musik und Rhythmen so gab. Da war die Pause zur Erholung genau richtig. Doch danach ging es munter mit Helau TV weiter. Ein irrsinniger Lauf durch Sesamstraße, Psycho und Baywatch - alles in das Märchen Aschenputtel gefasst. Es gab kein Verschnaufen. Plötzlich saß man in einer Zeitmaschine und fand sich in den 60er Jahren wieder. Frauen mit Afrofrisuren, Ganzkörperkostümen und Gürtelschnallen mit Laufschrift standen in voller Pracht auf der Bühne. Die Tanzgruppe zündete eine Stimmungsrakete nach der anderen, da hatten es die nachfolgenden Künstler schon schwer. Doch Twisteden wäre nicht Twisteden, wenn da nicht noch was geht. Die Schlussnummer brachte den Saal endgültig zum Kochen. "Revolution Dance" holte den Broadway an den Niederrhein. So viel Glanz und Glamour gibt es nur zu Karneval. Da gab es fliegende Frauen, Wahnsinns-Hebefiguren und offene Münder.

(sina)
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