Erst als ein Passant sie auf ein kleines Schild aufmerksam macht, merken die Frauen, dass der Automat defekt ist. Nachdem sie die rote Taste am Automaten gedrückt haben, klimpern auch die Münzen wieder in den Schacht. "Immerhin", sagt eine der beiden Damen. Der ebenfalls auf dem Schild zu lesenden Aufforderung, einen anderen Automaten zu suchen, kommen sie nicht nach.

Informationen nur auf deutsch

Der Weg dorthin wäre allerdings sowieso umsonst gewesen. Denn auch der Automat direkt neben der Basilika sorgt für Verwirrung. Dort kämpft ein niederländischer Familienvater mit dem Schlitz zum Münzeinwurf — und scheitert. Auch dieser Automat ist defekt, seit mehreren Wochen bereits. Das kleine Hinweisschild an dieser Maschine wurde inzwischen geändert. Es schickt zahlwillige Parker nicht zu dem ebenfalls defekten anderen Automaten, sondern fordert sie auf, die Parkscheibe zu benutzen. Verstehen kann diese Aufforderung allerdings nur, wer deutsch spricht. Ausländische Gäste müssen auf Passanten hoffen, die übersetzen oder darauf, dass von der Stadt nicht kontrolliert wird.

Doch auch für die, die ohne entsprechende Sprachkenntnisse ihre Parkscheibe im Handschuhfach lassen, sieht die Straßenverkehrsordnung offenbar keine Bestrafung vor. Denn das Einstellen der Ankunftsuhrzeit erfüllt nur dann seinen Zweck, wenn die Parkzeit begrenzt ist. "Tatsächlich gilt auf diesem Parkplatz keine solche Höchstparkdauer", sagt Monika Nijstad vom Ordnungsamt der Stadt Kevelaer auf Nachfrage. Die Parkscheibenpflicht wolle sie gemeinsam mit ihren Kollegen Anfang der kommenden Woche prüfen und eventuell aussetzen. Wer die Erklärungen auf dem Schild nicht versteht, wird weiter zahlen und dann die rote Taste drücken: "Die Münzschlitze kleben wir nicht zu, das bringt vielleicht wen auf die Idee, selbst etwas wie Kaugummi hineinzustecken." Um Ersatzteile für den ersten kaputten Automaten, zu dem nun ein zweiter kommt, bemühe sich das Ordnungsamt seit Wochen, sagt Nijstad. Die Lieferung lasse wegen der Sommerferien auf sich warten.