Kevelaer Verkehrsverein mit ersten neuen Ideen
Kevelaer · Wichtige Höhepunkte im Kevelaerer Jahreskalender wie Puppenspieltage oder Ballonfestival sollen erhalten bleiben. Der Verkehrsverein spricht sich aber für bessere Abstimmung unter den 260 Mitgliedern aus. Thema Pilgerleitertagung.
Bernd Pool wird nicht nur Wirtschaftsförderer der Stadt Kevelaer sein, bis die Gremien beschlossen haben, wie es mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft nach Ruth Keukens Weggang generell weitergeht. Er ist vom 1. März an auch der kommissarische Geschäftsführer des Verkehrsvereins. In ihm sind über 260 Mitglieder vertreten, die in ihrer Zusammensetzung kaum unterschiedlicher sein könnten. "Zu der Vereinigung gehören die Einzelhändler, Gewerbetreibende, Banken, Hotels und Restaurants, Vermieter von Ferienwohnungen, aber auch Privatpersonen, die den Tourismus oder die Wallfahrt fördern möchten", erklärt der kommissarische Geschäftsführer.
Und selbst der Handel ist keine homogene Gruppe — er ist in verschiedenen Straßengemeinschaften organisiert. Ob Pool den personellen Neustart zum Anlass für Veränderungen nimmt? "Wir haben unsere Mitgliederversammlung immer im Mai/Juni, ein genaues Datum gibt es bisher noch nicht", erklärt Pool. Ob da Wünsche für Neuerungen aufkommen werden, kann er nicht sagen. Auch wichtige Vorstandsämter bleiben zum Teil bestehen. "Gabriele Polders und ihre Stellvertreterin Sabine Dicks haben signalisiert, dass sie als Vorsitzende weitermachen wollen, andere Positionen sind neu zu besetzen."
Ob die Damen in diesem Jahr Grundsätzliches ändern wollen, war gestern nicht zu erfahren. Die Vorsitzende, Gabriele Polders von der Buchhandlung Bercker, ist verreist, ihre Stellvertreterin, Sabine Dicks vom "Goldenen Schwan", möchte sich nicht äußern. Pool ist aber guten Mutes, dass alle Veranstaltungen wie geplant stattfinden können — etwa das Ballonfestival oder die Puppenspieltage.
Immerhin kann Bernd Pool eine Änderung schon benennen: "Wir wollen den Ablauf der Pilgerleitertagung verändern. Bisher war es wohl häufig so, dass einige Teilnehmer schon morgens während des Gottesdienstes ins Tagungshaus kamen, Gespräche führten und sich mit Materialien eindeckten. Diese Pilgerleiter hatten dann früh alles beisammen und verabschiedeten sich oft schon am Mittag. Das störte dann den Ablauf."
Die Lösung: Die für die Wallfahrt sehr wichtige Veranstaltung wird einen strafferen Tagungs-Charakter haben. Mit gemeinsamem Beginn und festen Terminen. Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann wünscht sich insgesamt eine modernere und "dialogischere" Tagung. Er freue sich auf eine aufgefrischte Veranstaltung.
Noch eines wünscht sich Pool: intensiveren Kontakt zwischen den Einzelhändlern. Auch, wenn sich diese nicht von ihren einzelnen Straßengemeinschaften trennen wollen: "Es muss mehr kommuniziert werden, wir brauchen eine gute Abstimmung." Wovon er gar nichts hält: jetzt alles überstürzt umzustrukturieren. "Es gibt zum Beispiel Stimmen, die den Krippenmarkt, eines unserer wichtigsten Aushängeschilder, ändern wollen. Ich bin offen für Anregungen, aber unkonkrete Kritik mag ich nicht." Pool will den adventlichen Markt in der Pax-Christi-Kapelle beibehalten, eventuell aber weiterentwickeln. Er denkt etwa daran, künftig auch Vereine, Organisationen und Ehrenamtler einzubeziehen.
Auf Ruth Keuken, bisherige Chefin von Wirtschaftsförderung und Verkehrsverein, wartet bekanntlich eine neue Aufgabe: Sie wird Pressesprecherin des Kreises. In einer Feierstunde im Bühnenhaus Kevelaer wurde sie jetzt von Bürgermeister Axel Stibi und anderen Weggefährten verabschiedet.
