Einkaufen in Kevelaer Verdi will offene Sonntage prüfen

KEVELAER · Der Rat hat die verkaufsoffenen Termine in Kevelaer für 2019 festgelegt. Die Politiker kritisieren die Gewerkschaft, die die offenen Tage rechtlich hinterfragen will.

In der Wallfahrtsstadt wird es sieben verkaufsoffene Sonntage geben. Darauf einigten sich jetzt die Politiker, indem sie eine entsprechende Satzung erließen. Denn darin muss genau festgelegt werden, welche Termine für das jeweilige Jahr vorgesehen sind. Genaue Planung ist bei dem Thema besonders wichtig, da zuletzt immer mal wieder offene Sonntage durch Proteste der Gewerkschaft Verdi in anderen Kommunen gekippt wurden. Hubert von Meegen (CDU) berichtete von einer Tagung der CDU zu dem Thema, bei der „ganz schlimme Fälle“ aus anderen Städten geschildert worden seien. Die sieben verkaufsoffenen Sonntage halte er für Kevelaer für ausreichend. Schade fand er, dass Verdi keine Begründung abgegeben, sondern in der Stellungnahme nur pauschal die Termine abgelehnt hatte. Bürgermeister Dominik Pichler nahm das ganz pragmatisch.  „Ich finde  die pauschale Ablehnung auch enttäuschend. Ich sehe das einfach so: Verdi hat wohl keine Fehler gefunden.“ Wenn Verdi einen verkaufsoffenen Sonntag in Kevelaer beklage, werde man der Gewerkschaft eben genau das vorhalten.

Für den Rat hatte die Gewerkschaft noch eine Ergänzung zu ihrer Stellungnahme geschickt. Man fühle sich nicht richtig zitiert, schreibt darin Verdi-Gewerkschaftssekretär Werner Kämink . Man habe bereits in einer Mail im Januar darauf hingewiesen, dass „wir das Vorhaben  zu den geplanten Sonntagsöffnungen einer rechtlichen Prüfung unterziehen werden“.

Aber das änderte an der Entscheidung nichts. Der Rat beschloss, die sieben verkaufsoffenen Sonntage zu erlauben.

Die Diskussion nutzten die Grünen, um einen Vorschlag anzusprechen, der inzwischen auch als offizieller Antrag eingereicht ist. „Wir hätten gerne einen verkehrsfreien verkaufsoffenen Sonntag“, erläutert Ulrich Hünerbein-Ahlers. Ein solcher Tag wäre ein echtes Alleinstellungsmerkmal.  Natürlich müsse das auch zum Anlass passen, die Motorradwallfahrt wäre dann eher kontraproduktiv, hieß es scherzhaft. In ihrem Antrag schlagen die Grünen für den verkehrsfreien Sonntag die „Fahrrad-Pause“ und die „ 3. Kevelaerer Fahrrad-Wallfahrt“  am 28. April vor. „Beide Veranstaltungen passen haarscharf zu einem autofreien Sonntag. Kevelaer demonstriert damit seine Fahrradfreundlichkeit in eindrücklicher Weise“, so Hünerbein-Ahlers im Antrag der Grünen. Bei so einem autofreien Tag gebe es Platz für Fahrräder und Raum für die Wallfahrt. „Besser könnte die Stadt ihr Erscheinungsbild nicht zeichnen“, meint er.

In der Sache sei der Verkehrsverein bereits angesprochen worden, hieß es im Rat. Wichtig ist allen, dass trotz des autofreien Tages genügend Parkplätze zur Verfügung stehen sollten. Schließlich sollten  ja auch viele Kunden von außerhalb angezogen werden.

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