Kevelaer Vater sein ist das höchste der Gefühle

Kevelaer · Für Manuel Mülders läuft der Vatertag heute anders ab als gewohnt. Söhnchen Leon sorgt dafür, dass er zu Hause bleibt. Und auch für einen anderen jungen Vater ist heute ein ganz neues Programm angesagt.

 Wenn der Vater mit dem Sohne, dann kann's auch mal wild werden. So wie hier bei Manuel Mülders und dem kleinen Leon.

Wenn der Vater mit dem Sohne, dann kann's auch mal wild werden. So wie hier bei Manuel Mülders und dem kleinen Leon.

Foto: Gerhard Seybert

Der kleine Racker ist ein richtiger Sonnenschein. Fröhlich krähend krabbelt der Blondschopf auf der Couch herum, seine blauen Augen strahlen. Leon heißt er, ist knapp elf Monate alt und der Grund dafür, dass der Vatertag für Manuel Mülders heute anders abläuft als gewohnt. Der junge Vater bleibt zu Hause. Und ist darüber alles andere als traurig.

"Man geht nicht mehr so oft aus", beschreibt der 30-Jährige die neue Lebensgestaltung als Vater. Wenn der Kevelaerer auf die vergangenen elf Monate zurückblickt, fällt ihm vor allem dieser Satz ein: "Ein Kind ist etwas Unbezahlbares." Dabei blickt er auf seinen Sohn, der munter brabbelnd Hündin "Dona" streichelt, die ihn als Spielkameraden längst akzeptiert hat. Und natürlich macht auch Papa Manuel kaum etwas lieber, als mit Leon durch die Wohnung oder im Garten zu toben.

Als der Sohnemann ein kleiner Wurm war, liefen die Tage und Nächte natürlich noch anders ab. "Schlafen, essen, schlafen", erinnert sich Manuel Mülders an Babys Tätigkeiten. Ausschlafen ist nicht mehr, merkte er schnell. Und dann begann es mit dem Krabbeln, Stehen und Laufen, was den Eltern noch mehr Aufmerksamkeit abverlangte. "Jeden Abend war was Neues. Ich bin froh, das selber zu sehen", berichtet der Vater, der gerne noch mehr Zeit für den Nachwuchs hätte. "Aber als Selbstständiger geht der Beruf vor."

Auch die Freizeitgestaltung hat sich geändert. "Spontanverabredungen mit meinen Kumpels vom Stammtisch und der DLRG gehen nicht mehr so", hat Mülders erkannt. Die Uhr laufe eben anders jetzt. In der Runde ist er der einzige Vater. Natürlich frage der eine oder andere immer wieder mal, wie es Leon gehe. Ansonsten aber sei Vater-Sein kein Thema.

Am Vatertag heute will Mülders auch feiern, nur gemütlicher halt. "Verwandte wollen zum Grillen kommen." Und dann, ergänzt Ehefrau Nadine, geht es über die Kevelaerer Kirmes. Aber eben nicht mehr abends. Ein anderes Zeitmanagement ist nötig. Das Kind an sich, da sind sich die jungen Eltern einig, sei pflegeleicht – und weiterer Nachwuchs nicht ausgeschlossen.

Noch nicht ganz so viel Vater-Erfahrung wie Mülders hat Daniel Ingensiep. Der Wettener hat gestern Abend erst sein Baby "pinkeln" lassen. Am 2. Mai hat seine Frau Anne Sohn Hendrik zur Welt gebracht. Das war natürlich der schönste Grund, gestern mit Freunden und Bekannten anzustoßen.

Normalerweise war Ingensiep an Christi Himmelfahrt immer mit seinen Kumpels unterwegs. Doch "der Vatertag fällt diesmal aus", sagt der 29-Jährige. Allerdings ist die Alternative zur feucht-fröhlichen Tour nicht schlecht. Die junge Mutter und der Sohn kommen heute aus dem Krankenhaus nach Hause.

Der kleine Hendrik darf sich auf ein heimeliges Nest freuen. Nicht zuletzt dank Papas handwerklichem Geschick. Wie Mülders ist auch Ingensiep selbstständiger Tischler. "Ich habe die ganze Einrichtung im Kinderzimmer selbst gemacht – das Bett, den Wickeltisch, ein Schränkchen, alles aus Kiefer", sagt der junge Vater.

(RP)
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