557 Pflanztöpfe sichergestellt Nach Anbau von Marihuana: Zu Haftstrafe verurteilt

In einer Doppelhaushälfte in Winnekendonk hatte ein 32-jähriger Niederländer ein halbes Jahr lang eine professionell betriebene Marihuana-Plantage betrieben. Professionell bedeutet, dass auch im Keller drei Pflanzräume mit Bewässerungs- und Belüftungsanlage angelegt waren.

 In einer Doppelhaushälfte in Winnekendonk wurde professionell Marihuana angebaut.

In einer Doppelhaushälfte in Winnekendonk wurde professionell Marihuana angebaut.

Foto: dpa/Oliver Berg

Mehr als 40 Lampen und eine Schaltanlage sorgten für ausreichend Licht und Wärme für die Pflanzen, mit denen Rauschmittel produziert werden.

Am Montag fiel dazu das Urteil. Der Angeklagte wurde wegen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zu drei Jahren Haft verurteilt. Bis zu zwei Jahren wäre Bewährung möglich, so muss der Angeklagte ins Gefängnis.

Was „nicht geringe Menge“ bedeutet, erklärt Alexander Lembke, Pressesprecher beim Landgericht Kleve. Als „nicht geringe Menge“ gilt alles ab 7,5 Gramm THC, also dem Stoff, der Marihuana zum Rauschmittel macht.

Als nicht geringe Menge kann allerdings der Fund in Winnekendonk nicht bezeichnet werden. Gefunden wurden bei dem Niederländer in der angemieteten Doppelhaushälfte in Winnekendonk 557 Pflanztöpfe. Die hätten eine Erntemenge von 22 Kilo ergeben. Dazu kamen 719 Gramm Marihuana. Bei dem Fund gehe man davon aus, dass die Mindestmenge an THC 192-fach überschritten ist.

Die Staatsanwaltschaft hatte in dem vorliegenden Fall eine Haftstrafe von vier Jahren und drei Monaten gefordert. Am Ende wurde das Urteil auf drei Jahre festgelegt.

Der in Bosnien geborene und in den Niederlanden aufgewachsene Verurteilte hatte in Winnekendonk von Ende 2018 bis Mai diesen Jahres die Plantage betrieben. Der Mann war bei der Gerichtsverhandlung geständig. Er gab zu, an dem Anbau von den Marihuana-Pflanzen beteiligt gewesen zu sein. Es gab aber noch weitere Beteiligte. Ihm seien für das Einrichten und Betreuen der Plantage zwei bis drei Prozent der Einnahmen versprochen worden, sagte der Verurteilte. Ein Zeuge, der angeblich auch Komplize gewesen sein soll, zeigte den Plantagenbetrieb Ende April bei der Polizei an.

Der Vermieter war als Zeuge im Prozess verhört worden. Er will von dem Anbau illegaler Rauschmittel in seinem Haus nichts gewusst haben. Er erklärte im Prozess, dass er den späteren Mieter auf der Kirmes kennengelernt habe.

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