Viele Blitze am Himmel zu sehen Gewitter mit Starkregen zieht über den Kreis Kleve

Kreis Kleve · Ein starkes Unwetter hat die September-Hitze im Kreis kurzzeitig beendet. In Kevelaer musste die Feuerwehr überflutete Keller leerpumpen. In Kleve fiel der Strom aus. Es blitzte die ganze Nacht über.

Gewitter mit Starkregen – Feuerwehr Kevelaer pumpt Keller leer
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Gewitter mit Starkregen – Feuerwehr Kevelaer pumpt Keller leer

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Foto: Guido Schulmann

Das Unwetter, das am späten Montagabend von Westen her über das Land zog, hat sehr starken Niederschlag mitgebracht. Einer der Spitzenreiter in Nordrhein-Westfalen war nach Daten des Deutschen Wetterdienstes Kevelaer. Hier maß eine Wetterstation 49 Liter Regen pro Quadratmeter. Mehr gab es im ganzen Land nur in Dorsten mit exakt 50 Litern.

Schwerpunkt der Niederschläge war die Kevelaerer Südstadt gegen 22.30 Uhr. „Da sind in einer halben Stunde 30 Liter Regen gefallen. Ein Keller stand sogar einen halben Meter hoch unter Wasser“, sagt Georg Metzelaers, Wehrleiter der Kevelaerer Feuerwehr. Insgesamt mussten die Einsatzkräfte in kurzer Zeit fünf Keller leerpumpen. Es seien noch viele weitere Häuser betroffen gewesen, allerdings mit weitaus weniger Wasser, sodass die Bewohner sich mit Eimer und Wischmob selbst helfen konnten. Das Besondere an diesem Einsatz für Metzelaers: „Die betroffenen Häuser waren alle in einem Radius von 200 Metern, stark geregnet hat es überall, aber dieses kleine Gebiet war noch einmal stärker betroffen.“ Gegen drei Uhr gab es noch einen weiteren Einsatz, der für die Bewohner des betroffenen Hauses sehr unangenehm war. Das Schmutzwasser drückte aus dem Kanal nach oben und gelangte so über ein defektes Rücksperrventil ins Haus. Auch hier pumpte die Feuerwehr das Wasser ab.

Im Nordkreis Kleve waren die Unwetter zwar kräftig, die Feuerwehren mussten dennoch nicht ausrücken. Florian Pose, Pressesprecher der Klever Feuerwehr, sagt: „Es hat ordentlich gerummst, aber wir hatten keine sturmbedingten Einsätze.“ Das gleiche Bild in Goch: Die Feuerwehr musste nicht wegen Unwetterschäden ausrücken.

Die Stadtwerke Kleve hatten aber alle Hände voll zu tun. „Einige Mitarbeiter haben eine unruhige Nacht hinter sich“, sagt Geschäftsführerin Claudia Dercks. „Es gab Blitzeinschläge, etwa bei einer Freileitung in Materborn. Daher gab es eine Unterbrechung der Versorgung im Sekundenbereich“, sagt Dercks. Um kurz nach zwei Uhr war das. „Ohne großes Eingreifen konnte der Normalzustand aber zügig wiederhergestellt werden.“ Am Dienstagmorgen hat Belegschaft Störungsprüfungen im Stadtgebiet vorgenommen – Schäden seien bislang aber nicht identifiziert worden, so Dercks.

In Kevelaer hat das Unwetter die Feuerwehr in der Nacht zu Dienstag in Atem gehalten. Gegen 22.30 Uhr mussten die Einsatzkräfte ausrücken, um überflutete Keller leerzupumpen. Es gab fünf Einsätze.  Foto: Guido Schulmann

In Kevelaer hat das Unwetter die Feuerwehr in der Nacht zu Dienstag in Atem gehalten. Gegen 22.30 Uhr mussten die Einsatzkräfte ausrücken, um überflutete Keller leerzupumpen. Es gab fünf Einsätze. Foto: Guido Schulmann

Foto: Guido Schulmann

Nachdem ein erstes, großes Unwetter gegen Mitternacht durchgezogen war, folgten immer wieder kleinere Gewitterzellen mit vielen Blitzen, die für manch einen, der nicht schlafen konnte, wie ein einziges großes Gewitter wirkten. Dennoch war das Unwetter für die Experten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) nicht außergewöhnlich stark. “Es war Nacht und die Sicht war gut. Bei so einem Wetter sind Blitze aus großer Entfernung von 70 oder sogar 100 Kilometern sichtbar“, erklärt Thomas Gerwin vom DWD in Essen. Tagsüber wäre dasselbe Gewitter vermutlich nicht besonders aufgefallen, aber „so sieht das schon sehr viel intensiver aus, als es war“, vermutet Gerwin.

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