Rosenmontagszug 2019 Unter Wasser, im All, in Kevelaer

Kevelaer · Mit zwölf Wagen, 20 Fußgruppen und fünf Spielmannszügen bewegte sich der größte Rosenmontagszug der Region durch Kevelaer. Die Vereine und ihre Mitglieder fielen auf durch selbstgemachte Kostüme mit viel Liebe zum Detail.

Kevelaer: So feiern die Jecken auf dem Rosenmontagszug 2020
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Kevelaer: So feiern die Jecken Rosenmontag 2019

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Foto: Lynn Ghandi

Eigentlich war es die kleine Tasche in Form einer Schwanzflosse, die das Motto der Gruppe „Heimatjecken“ bestimmte. „Dadurch sind wir auf das ‚Unten im Meer’ gekommen“, sagte Maren Sakowitz in einem Nixen-Kostüm, die den paillettenbestickten Beutel  über der Schulter trug. Sie ist eine von etwa 25 jungen Leuten, die sich vor fünf Jahren zusammengetan haben und seitdem immer eine Fußgruppe beim Kevelaerer Rosenmontagszug bilden. Die ganze Gruppe hatte sich als Unterwasserwesen oder Taucher verkleidet und viel Zeit damit verbracht, die Kostüme zusammenzustellen.

Auch Anke Ohmann und ihre Gruppe haben schon in den vergangenen Sommerferien mit dem Basteln angefangen. Das Aufwendige an den Clowns-Kostümen des Vereins „Funny Family“: Die Perücke, die aus jeweils 80 Schaumstoffbändern besteht. Damit die sich auch schön locken, musste jedes Band einzeln mit einem Heißluftföhn erwärmt und in Form gebracht werden. „Bei einer Fußgruppe von fast 30 Leuten ist das eine Riesenarbeit“, sagte Ohmann. Und auch die bunten Anzüge waren selbst genäht.

Die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) aus Winnekendonk stach vor allem mit dem Spruch auf ihrem Wagen aus der Menge: „Hat das Blümchen einen Knick, war der Schmetterling zu dick. Dann muss die KLJB gießen, damit die Blümchen wieder sprießen.“ Die Mitglieder waren passend dazu als Gärtner und Sonneblumen unterwegs. Außerdem konnte man noch Trauben, Alice im Wunderland und ihre Freunde sowie viele Wesen aus dem Weltall auf den Wagen und in den Fußgruppen finden.

Die ganzen Mühen der Jecken hatten sich gelohnt. Trotz Sturmwarnung hat der Umzug durch die Kevelaerer Innenstadt wie geplant stattgefunden. Keine Minute hatte Ludger Holla daran gezweifelt. „Das Wetter wird gut sein“, sagte der Leiter des Ordnungsamts am Vormittag. „Wir haben schließlich einen guten Draht nach oben.“ Die Entscheidung, dass der Zug wie geplant starten würde, fiel dann offiziell um neun Uhr morgens.

Und Ludger Holla sollte recht behalten. Pünktlich zum Startschuss des Zugs um 14.11 Uhr schien die Sonne. Besondere Sicherheitsvorkehrungen wegen des Windes hatte man nicht getroffen, sagte Holla. Lediglich die Zäune und Schilder an Baustellen in der Innenstadt habe man noch einmal kontrolliert, damit sich dort keine Teile lösen und durch die Menge fliegen könnten. Und Glasflaschen blieben, wie Holla hinterher berichtete, auch ganz ohne Verbot meist zuhause.

Den Abschluss des größten Rosenmontagszugs der Region machte traditionell der VFR Blau-Gold Kevelaer mit den Zwergen, der Mini-Garde, den Teenies und den Showgirls. Dahinter fuhr der Präsidiumswagen, auf dem neben VFR-Präsidentin Elke Tebartz auch Bürgermeister Dominik Pichler den Besuchern zuwinkte. Mit dabei war auch das Kinderprinzenpaar Luis und Nele, für die der Rosenmontagszug in Kevelaer wohl nicht nur ein Heimspiel, sondern auch ein besonderer Höhepunkt war.

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