Kurioser Vorfall Traveller kippen 74-Jähriger Schotter in Hauseinfahrt

BOCHOLT/KEVELAER · Reisende Handwerker hinterließen einer Seniorin Schotter in der Einfahrt. Als Geschenk, wie sie erklärten. Tatsächlich kam der Dame das ganz gelegen, aber so etwas kann ein unseriöser Trick sein, warnt die Polizei.

Regelmäßig tauchen im Sommer am Niederrhein fahrende Arbeiter auf, die am Türen klingeln und dort ihre Dienste anbieten. Viele von ihnen gehören zu den so genannten irischen Travellern, die auch in die Region kommen, um rund um Kevelaer das Fest Mariä Himmelfahrt zu feiern. In diesem Jahr blieb alles ruhig, allerdings meldet die Polizei aus Bocholt einen kuriosen Vorfall mit drei Travellern. Die Männer klingelten am Mittwoch bei einer älteren Dame und boten ihr an, ihre Einfahrt kostenlos zu erneuern. Die 74-Jährige bat das Trio, doch in einer Stunde wieder zu kommen. Als die Männer wegfuhren, rief die Frau die Polizei an. Die wartete zunächst allerdings vergeblich auf die Handwerker. Kaum war die Streife abgerückt, meldete sich die Frau erneut bei der Polizei. Sie berichtete, dass die Männer damit begonnen hatten, in ihrer Einfahrt zu arbeiten, obwohl sie das gar nicht erlaubt hatte. Das bestätigte sich, als die Polizei erneut vor Ort eintraf: Die drei Männer hatten Schotter in der Einfahrt der Frau abgeladen und waren bereits dabei, das Material zu verteilen. Ihre Erklärung: Der sei als Geschenk gedacht, weil sie das Material vor ihrer geplanten Fahrt in die Niederlande noch loswerden wollten. Die Polizei stoppte die Aktion und nahm die Personalien der Männer auf. Es handelte sich um einen Engländer und zwei Polen. Sie fuhren anschließend davon, der Schotter blieb liegen. Den habe die Frau in diesem Fall aber tatsächlich auch gut gebrauchen können, so ein Polizeisprecher. Allerdings warnt die Polizei: „Die Gefahr besteht, dass Betroffene nach Abschluss der Arbeiten mit überhöhten Forderungen konfrontiert werden“, so die Polizei.

Ob es sich um Traveller handelt, die auch in Kevelaer waren, ist offen. Laut Polizei Kleve seien diesmal bei den Iren, die in der Wallfahrtsstadt auftauchten, auffällig viele Handwerker-Autos dabei gewesen.

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