Mundarttheater im Bürgerhaus Eine etwas wilde Hochzeitsnacht

Weeze · Ein Bett, das immer kurz vor dem Zusammenbruch steht. Ein Ehepaar, das nicht zur Ruhe kommt. Und nervige Verwandte, die sich nicht ausstehen können: Das neue Stück des „Thalia Theatervereins“ sorgt für zahlreiche Lacher.

 Das frisch vermählte Ehepaar wird in der Hochzeitsnacht immer wieder gestört.

Das frisch vermählte Ehepaar wird in der Hochzeitsnacht immer wieder gestört.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

„Ich hab Seitenstechen vor Lachen, so lustig war das Ganze. Einfach ein großer Spaß.“ Besucher Peter Vos und die anderen Zuschauer waren am Wochenende ganz begeistert von dem neuen Theaterstück des „Thalia Theatervereins Weeze“. Die von Bernd Kietzke geschriebene Komödie in drei Akten machte ihrem Namen „Die etwas wilde Hochzeitsnacht“ alle Ehre, denn keine der Figuren kam bis zum Ende zur Ruhe. „Es ist das erste Mal, das eines unserer Stücke quasi in Realzeit spielt“, enthüllte Rita Schmitz-Herzog, die zusammen mit Grit Guse die Regie übernommen hatte. „Hier läuft alles ab wie in echt.“

Die titelgebende Hochzeitsnacht verläuft wild, da das frisch vermählte Ehepaar Sebastian (Daniel Reisdorf) und Eva (Melanie Tekaat) einfach keine Ruhe bekommt. Erst stehen die Hotelangestellte Agathe (Andrea Koch), dann Pfarrer Johann Selig (Günter Schmidt-Herzog) den ehelichen Pflichten im Weg, doch dann kommt es noch viel schlimmer: Die heißblütige Patentante Heidi (Uschi Slooten) bringt ein Kamasutra-Buch vorbei und Evas Mutter Hannelore (Astrid Martens), sowie deren neuer Freund Freddy (Marco Scuderi) wollen noch mal mit dem genervten Pärchen reden.

Ruprecht (Georg Slooten) und Gesine von Dorn (Birgit Büren), Sebastians Eltern, meckern sich derweil auch noch in das Zimmer der Liebenden. Als dann schließlich sogar Jochen Ginger (Udo Guse), Evas leiblicher Vater, auf den Plan tritt, lernen sich alle Verwandten näher kennen, als es ihnen lieb gewesen wäre und das Chaos ist perfekt.

Absolut perfekt sind ebenfalls die Übergänge im Stück, die sprichwörtlich von einem Akt zum nächsten leiten. „Das ist der beste Einsatz von Pausen in einem Theaterstück, den ich jemals gesehen habe“, meinte Julia van Beek mit einem großen Grinsen. „Auch die Dialoge sind einfach nur der Knaller. Da muss ich mir ein paar der Sprüche echt merken.“

Die Darsteller des „Theatervereins Thalia Weeze“ präsentierten ihr Werk wieder mit gigantischer Spielfreude und viel Charme. Durch ihre humorvollen und gelungen überzeichneten Rollen sorgten besonders Georg Slooten, Marco Scuderi und Günter Schmidt-Herzog für die größten Lacher des Abends. Dass von den 20 Proben insgesamt nur zwei mit sämtlichen Darstellern abgehalten wurden, merkte man dank des gut aufeinander eingespielten Teams in keinem Moment.

„Das Bett auf der Bühne mussten wir extra verstärken, weil so viele Leute da drin landen“, meinte Rita Schmidt-Herzog schmunzelnd. „Bei den Proben knarzte es so, dass wir oft Angst hatten, dass es nicht hält.“ Doch nicht nur das Bett wurde verstärkt, auch beim Ton bekamen die Besucher dieses Mal eine Verbesserung geboten. Zwar konnte man die letzten Stücke immer sehr gut verstehen, doch „seit diesem Jahr spielen wir jetzt mit Head-Sets, was eine große Investition für den Verein war, aber den Klang deutlich besser gemacht hat“, so Marco Scuderi.

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