Kevelaer Tarifstreit vorbei - für Ruwelaner gibt's mehr Geld

Kevelaer · Einigung in den turbulenten Haustarif-Verhandlungen bei der Firma Ruwel: Die Beschäftigen bekommen mehr Geld. Vorgesehen sind schrittweise Lohnerhöhungen, in einer ersten Stufe ab sofort um zwei Prozent. Bis Ende 2017 folgen weitere Schritte um 1,4 Prozent, 1,8 Prozent und 1,2 Prozent.

Außerdem wird die Wochenarbeitszeit einmal Anfang 2016 und einmal im Frühjahr 2017 um jeweils eine halbe Stunde verkürzt und liegt dann bei 36,5 Stunden pro Woche. "Wer heute beispielsweise 1800 Euro verdient, hat am 1. April 2017 rund 118 Euro mehr Einkommen", fasst die Gewerkschaft IG Metall zusammen.

Hinzu kommen zwei Einmalzahlungen von jeweils 100 Euro, die aber nur an die IG-Metall-Mitglieder innerhalb der Belegschaft gehen.

Für Gewerkschaftssekretär Bernd Börgers von der IG Metall, der die Verhandlungen begleitet hat, ist das Ergebnis ein Erfolg. Auch wenn man damit noch ein gutes Stück entfernt sei vom Flächentarifvertrag der IG Metall: "Das ist der Weg in die richtige Richtung", betont der Sekretär. "Die Beschäftigten haben nach langer Zeit mal ein Plus im Portemonnaie."

Die Verhandlungen bis dahin waren nicht leicht. Die Belegschaft dachte über Warnstreiks nach. Die Geschäftsführung teilte den Mitarbeitern schriftlich mit, sie könnten ja die IG Metall mal fragen, "ob sie Ihnen einen Arbeitsplatz geben". Beschwerden über die Behandlung von Mitarbeitern und die Ruwel-Geschäftspolitik kamen auf, denen Geschäftsführer Gerard van Dierendonck entschieden entgegentrat. "Wir hatten eine mobile Einsatz-Aktionsgruppe schon gegründet und zahlreiche Aktionen geplant", blickt Bernd Börgers auf den Konflikt zurück.

Schließlich sei der Knoten aber durchgeschlagen worden - nicht zuletzt durch einen Vermittler, der aus den Reihen der Konzernmutter Unimicron anreiste. Die Verhandlungen seien "letzten Endes für die Belegschaft und die IG Metall erfolgreich", sagt Bernd Börgers.

(szf)
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