Kevelaer Fußballexperte plaudert in Kevelaer über die Bundesliga

KEVELAER · Der Radiomoderator präsentiert seine ganz besondere „Fußballschule“ am Freitag, 25. Januar, im Konzert und Bühnenhaus. Karten sind noch erhältlich.

Sven Pistor.

Sven Pistor.

Foto: Guido Schroeder

Wer samstags WDR 2 hört, der kommt an ihm nicht vorbei – oder besser gesagt: an seiner Stimme. Seit fast 20 Jahren ist Sven Pistor im Radio zu hören, und seine Stimme ist eng mit dem Fußballgeschehen im Westen verbunden. Seit 2015 ist er mit „Pistors Fußballschule“ in Deutschland unterwegs. Zudem tritt er Woche für Woche gegen 80.000 Fußballfans im Bundesliga-Tippspiel an.

Wie läuft es für Sie beim Bundesliga-Tippspiel?

Sven Pistor In diesem Jahr erstaunlich gut. Ich bin nach der Hinrunde immer noch im vorderen Viertel der 80.000. Teilnehmer mit dabei. Das sah in der Vergangenheit schon mal anders aus. Um ganz vorne zu landen, muss man wahrscheinlich auch mal die verrückten Dinge probieren. Ich tippe meistens aus dem Bauch heraus.

Sie moderieren seit Jahren die Sendung „Liga live“ und beschäftigen sich beruflich viel mit Fußball. Schauen Sie privat auch noch Fußball?

Pistor Ja, klar. Samstags ist das Studio mein Stadion. Aber wenn ich frei habe, gehe ich gerne ins Stadion. Ich liebe das einfach.

Auch wenn Sie als Journalist neutral sein müssen, welchem Verein drücken Sie die Daumen?

Pistor Am Samstagnachmittag sind wir in der Redaktion wie Richter, die am Mikrofon alle neutral sind. Aber privat hat jeder seine Vorgeschichte, da gibt es viele verschiedene Sympathien. Ich bin in Köln geboren, als der 1. FC Köln 1978 das Double holte, war ich sechs Jahre alt. Da war es dann um mich geschehen.

Was erwarten Sie von der Rückrunde der Bundesliga?

Pistor Das wird eine sehr spannende Rückrunde, weil sowohl der Kampf um die Meisterschaft als auch der Kampf gegen den Abstieg völlig offen ist. Auch bin ich gespannt, ob Schalke nach der schwachen Hinrunde noch die Kurve kriegt. Borussia Mönchengladbach spielt eine gute Rolle, ich traue der Borussia viel zu. Wenn sie die Champions League erreichen, ist es für Mönchengladbach wie die Meisterschaft.

Wer wird denn Deutscher Meister?

Pistor Es wird ein enges Rennen, aber ich glaube, dass Borussia Dortmund den Titel holt. Der BVB darf sich aber kaum Fehler leisten, denn die Bayern werden bestimmt nicht mehr so viele Punkte abgeben wie in der Vorrunde. Ich verstehe die Haltung in Dortmund, von Spiel zu Spiel denken zu wollen.

Am 25. Januar sind Sie mit Ihrem Programm „Pistors Fußballschule – Alles Vollpfosten“ in Kevelaer. Was können die Besucher bei Ihrer Tour erwarten?

Pistor Der Name ist Programm. Wer kommt, der wird viel lachen, aber auch etwas lernen. Ich habe so viele lustige Geschichten gefunden, die ich erzähle. Es wäre schön, wenn die Leute am Ende nach Hause gehen und denken: „Cool, war witzig“. Außerdem ist der ehemalige Schiedsrichter Jürgen Jansen dabei. Er ist der einzige, der Oliver Kahn mal die rote Karte gezeigt hat.

Muss man manche Entwicklungen im Profifußball mit Humor nehmen?

Pistor Wenn ich mir vorstelle, von der WM in Katar nach Hause zu kommen, mir den Sand aus den Schuhen schüttel und ein paar Tage später ist Weihnachten, dann muss das schon ganz schwarzer Humor sein. Der Profifußball entwickelt sich in meinen Augen in die falsche Richtung.

Sie haben ja auch ein Buch über den Fußball-Westen geschrieben. Was macht den Fußball im Westen so spannend?

Pistor Es gibt so viele Geschichten über den Fußball-Westen zu erzählen. Jahrzehnte der Fußballkultur haben die Menschen und die Region geprägt. Jens Lehmann trifft im Derby per Kopf, der Wuppertaler SV gewinnt gegen den FC Bayern, der alte Aachener Tivoli. Viele Menschen teilen diese Erinnerungen. Auch hat der Fußball-Westen spannende Persönlichkeiten hervorgebracht: Ente Lippens, Toni Schumacher, Olaf Thon, usw. Das Buch ist meine Liebeserklärung an den Fußball im Westen.

Hier in der Region ist der SV Straelen in der Regionalliga der Verein, der am höchsten spielt. Verfolgen Sie die Entwicklung des SV?

Pistor Beruflich beschäftige ich mich bis zur Dritten Liga. Aber bevor ich irgendwo auf Tour bin, schaue ich mir immer an, was in den Orten und Gegenden fußballerisch so los ist. Und wenn ich mal was verpasse, haben die Zuschauer in der dritten Halbzeit meiner Show die Möglichkeit, mich auf den neuesten Stand zu bringen.

Die neue Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg war beim SV Straelen als Teammanagerin tätig. Kann sie den deutschen Frauenfußball zurück in die Erfolgsspur bringen?

Pistor Ich denke, dass mit Interimstrainer Horst Hrubesch ein Anfang gemacht wurde. Die Bundestrainerin hat eine gute Mannschaft übernommen. Ich habe keine Sorge, dass sie das gut hinkriegt.

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