Kreis Kleve Studenten: Mieten sind zu hoch

Kreis Kleve · "Forum Kreis Kleve: Das Fachleute-Treffen für wirtschaftlich Interessierte" beschäftigte sich in seiner 5. Auflage mit der neuen Hochschule und der internationalen Wirtschaftslage des Kreises. Präsentiert von RP und Antenne.

Fotos vom Forum Kreis Kleve 2011
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Studentenstadt zu sein, das muss Kleve noch lernen. Das war eine von Moderator Ulli Tückmantel gezogene Quintessenz beim Forum Kreis Kleve, zu dem die Wirtschaftsförderung des Kreises in die Tichelparkkinos eingeladen hatte. Thema: die regionale Wirtschaft zwischen Randstad und Ruhrgebiet und die Hochschule Rhein-Waal. Ein Thema, das den 400 Gäste fassenden großen Saal der Klever Kinos füllte und beim anschließenden Bier manches Gespräch zwischen Hochschule, Wirtschaft und auch den Studenten möglich machte. Das fünfte Forum ließ einen höchst zufriedenen Kreiswirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers zurück. Veranstaltung gelungen, so sein Fazit.

Der Themenmix

Unter der Moderation von Antenne-Chefredakteur Tommi Bollmann und RP-Report-Chef Ulli Tückmantel bot sich den knapp 400 Gästen aus Hochschule und Wirtschaft nach der Begrüßung durch Landrat Wolfgang Spreen ein abwechslungsreicher Themenmix. Spreen hatte die Studierenden aufgefordert, offen zu sagen, was sie noch brauchen. "Wir wollen unseren Standort so attraktiv wie möglich machen", sagt Spreen. Und die Studenten waren offen — bemängelten die hohen Mieten und die fehlenden Angebote für Studenten in der Gastronomie. Ein ganz großes Problem: Der öffentliche Personennahverkehr (damit freilich stehen die Studenten nicht alleine).

Mareike Jarchow, die aus dem hohen Norden nach Kleve zum Studium gekommen ist, sprach die mangelnde Akzeptanz bei Wohngemeinschaften an. Ihr Appell: "Klever müssen doch wissen: Das sind Studenten. Das ist unsere Zukunft!" Kleves Bürgermeister Theo Brauer räumte ein, dass die Stadt von der rasanten Entwicklung der Hochschule überrascht sei. Er hoffe, dass der Bau der drei Studentenwohnheime die Wohnungsnot lindere. Auch er hielt die genannten Preise von bis zu 400 Euro für eine 20-Quadratmeter-Dachbau-Wohnung in Kleve für maßlos überzogen. Aber: "Das kann nur der Markt regeln", sagt er und hofft auf angemessene Preise für kleine Wohnungen bei entsprechend größerem Angebot. Und das entstehe derzeit in Kleve. Steffen Bucksteeg, Studentenvertreter an der HRW, brachte positive Beispiele — so biete das Kino von Beginn an einen Studentenrabatt, auch das Coffeehouse an der Hoffmannallee habe entsprechende Angebote. Dass so etwas Erfolg haben, zeige doch die "Loco Loco"-Aktion in der Neuen Mitte mit bis zu 1000 Gästen. Die aber sei aus der Stadt verbannt worden . . .

Dringend der Wunsch von Hochschule und Studenten nach Praktika. Die will die Wirtschaft auch bieten, wie unter anderen Lukas Verlage, Geschäftsführer von Colt International, Dipl.Ing. Bernd Vos von Mera-Tiernahrung und Johannes van den Boom von Nähr-Engel Goch versprachen. Alle drei Unternehmen bieten Praktika für Studenten. Oft sind sie noch an Studenten vergeben, die an anderen Hochschulen studieren. "Das muss aufhören", forderte Hochschulpräsidentin Prof. Marie-Louise Klotz im Gespräch mit Ulli Tückmantel. HRW-Prof. Joachim Gebel skizzierte beim anschließenden Treff die Marschroute: "Wir werden unsere Studenten so gut ausbilden, dass sie die Unternehmen überzeugen, nur noch unsere Studenten für ihre Praktika zu nehmen . . ."

(RP/jul)
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