Kevelaer Stromtrasse: Höhere Entschädigung gefordert
Kevelaer · Vor allem die Landwirte werden von der neuen Superstromtrasse betroffen sein. Da die Erdkabel an Siedlungen vorbei geführt werden, wird vor allem Ackerfläche benötigt, um dort die Leitungen zu verlegen.
Für die Eigentümer wird es eine Entschädigung sowie die Zusicherung geben, dass sie die Flächen weiter bewirtschaften können. Anlässlich der Ankündigung des Netzbetreibers Amprion über den Verlauf der neuen Stromtrasse und eines laufenden Gerichtsverfahrens am Oberlandesgericht Düsseldorf über staatlich garantierte Renditen für die Netzbetreiber fordern die Familienbetriebe Land und Forst allerdings eine Erhöhung der Entschädigung beziehungsweise Pacht für Land- und Forstwirte, über deren Flächen die Stromtrassen verlaufen.
"Bisher steht den Betroffenen lediglich eine einmalige Entschädigung von etwa 20 Prozent des Verkehrswertes zu", so der NRW-Landesvorsitzende Max von Elverfeldt aus Weeze. "Die Vergütung für die Flächeneigentümer müsste neu gestaltet werden, um mehr Akzeptanz für eine langfristige Nutzung der betroffenen Flächen zu schaffen." Man könne nicht hinnehmen, dass Netzbetreiber garantiert hohe Renditen bekämen und Flächeneigentümer lediglich mit einer Einmalzahlung abgespeist würden, so Elverfeldt.
Der Verband Familienbetriebe Land und Forst engagiert sich nach eigenen Angaben "für die Stärkung des ländlichen Raums, die unternehmerische Freiheit, den Schutz des privaten Eigentums und für nachhaltiges und generationsübergreifendes Wirtschaften".
Die Mitglieder des Verbandes sind Familienbetriebe, die die Interessen von rund 2000 Betrieben vertreten, hinter denen 50.000 Familienmitglieder, Mitarbeiter und Eigentümer stehen. Zur Stromtrasse gibt es am Dienstag, 23. Januar, ab 12 Uhr eine Infoveranstaltung für alle Bürger. Sie findet im Bürgerhaus Rees statt. Kommen kann zu dem Termin jeder, eine Anmeldung ist nicht nötig. Dann gibt es das Angebot des Netzbetreibers Amprion, sich per Luftbild ganz genau die Flächen von einzelnen Bürgern anzusehen. So kann jeder sehen, inwieweit er von der Superstromtrasse betroffen.
