Kevelaer Steuerkraft bleibt gleich

Kevelaer · Die Steuerkraft von Kevelaer und Weeze ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Dennoch bekommt Weeze (das etwa neun Millionen Euro aus Grundsteuern, Gewerbesteuer, dem Anteil an der Einkommensteuer und der Umsatzsteuer einnahm) prozentual weit mehr Schlüsselzuweisungen vom Land als Kevelaer und noch viel mehr als die Gemeinden des Kreises im Durchschnitt. Konkret: 1,7 Millionen im Vergleich zu 1,24 Millionen im Vorjahr.

Das liege daran, dass die Einwohnerzahl deutlich steige, sagt Kämmerer Johannes Peters. Durch die Erschließung neuer Baugebiete mit preiswerten Grundstücken konnten viele junge Familien nach Weeze geholt werden. Was auch Not tut nach dem Abzug der Briten, durch den Weeze vor Jahren 3000 Einwohner verlor.

"Die Infrastruktur, insbesondere Straßen und Kanäle, mussten wir trotz erheblich reduzierter Schlüsselzuweisungen aufrecht erhalten", erinnert Peters. Nun hofft er nur, dass der Kreis bescheiden bleibt und die Umlage nicht über die Erwartung hinaus anhebt.

Landes- und auch kreisweit ist die Steuerkraft gestiegen — dummerweise werden Städte und Gemeinden, deren Wirtschaft sich positiv entwickelt, durch geringere Zuweisungen "bestraft" (etwa Goch oder Uedem). Kevelaers Kämmerer Ralf Püplichhuisen weiß, dass sich darüber viele Kollegen ärgern. Er selbst sieht für seine Stadt derzeit kaum die Möglichkeit, mehr Steuern einzunehmen.

Im Gewerbegebiet gebe es zwar noch freie Flächen, aber die Nachfrage sei gering. "Wir haben eben den infrastrukturellen Nachteil des fehlenden Autobahnanschlusses." Dafür bekommt Kevelaer für 2009 gut 10,1 Millionen an Schlüsselzuweisungen, selbst erwirtschaftet wurden Steuern in Höhe von 19,3 Millionen Euro. Welche Umlage der Kreis von den Gemeinden erhebt, wird vermutlich erst im Frühjahr feststehen. Bis dahin heißt es in Kevelaer wie in Weeze: vorsichtig haushalten.

(RP)
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