Brandschutz in Kevelaer Spektakuläre Einsätze für die Feuerwehr

KEVELAER · Bei der Jahreshauptversammlung wurde Bilanz gezogen. 2018 hatten die Einsatzkräfte vor allem wegen der langen Trockenheit viel zu tun. Besonders in Erinnerung blieb ein vom Erdboden „verschluckter“ Senior.

 Beim Löschzug Kevelaer gab es diverse Ehrungen und Beförderungen

Beim Löschzug Kevelaer gab es diverse Ehrungen und Beförderungen

Foto: Feuerwehr/Feuerwehr Kevelaer

158 Mal wurden die 67 Feuerwehrleute im Jahr 2018 aus ihrer Freizeit oder in ihrer Berufsausübung zu Feuerwehreinsätzen alarmiert. 124 dieser Einsätze beziehen sich auf Hilfeleistungen und kleinere Einsätze, von denen die Öffentlichkeit meist nichts mitbekommt. Zu verzeichnen sind aber auch 34 Brandeinsätze, davon fünf Großbrände, die von den Kevelaerer Bürgern nicht unbemerkt blieben.

So sorgten insbesondere die überdurchschnittlich heißen Sommermonate zu diversen Flächen- und Fahrzeugbränden. In Erinnerung bleibt hierbei der 17. Juli, an dem mehrere Hektar Feld in Brand und angrenzende Höfe und Wohnhäuser in Gefahr gerieten. Auch ein Dachstuhlbrand im historischen Stadtkern im November bescherte unumgänglich großes Aufsehen. Nur durch das mutige Vorgehen der im Inneren des Mehrfamilienhauses eingesetzten Kräfte konnte das Feuer in Grenzen gehalten und unter Kontrolle gebracht werden.

 Der spektakulärste Fall war ein Einsatz am großen Loch in Kevelaer.

Der spektakulärste Fall war ein Einsatz am großen Loch in Kevelaer.

Foto: Latzel

Aber auch spektakuläre Hilfeleistungen stellen die Wehrleute immer häufiger vor große Herausforderungen. Im August wurde ein älterer Mann bei der Pflege seines Vorgartens regelrecht vom Erdboden verschluckt. Ein vor Jahrzehnten gegrabener und nur spärlich abgedeckter Schacht brach unter der Erde in sich zusammen und riss den Mann zwei Meter in die Tiefe. Von mitgesackten Steinen und Erde wurde der Mann äußerst kompliziert eingeklemmt. Die Feuerwehr benötigte mehrere Stunden, um die Person aufwendig zu sichern und zu befreien.

Die Zahl der Toten und Verletzten durch Verkehrsunfälle im direkten Einsatzbereich der Kevelaerer Feuerwache ging im Jahr 2018 glücklicherweise deutlich zurück. So ereigneten sich mit neun Alarmierungen zwar ebenso viele Unfälle wie in 2017, davon jedoch keiner mit Todesfolge. Sechs Personen wurden verletzt. 2017 waren es 15 Verletzte und ein Todesfall.

Zu den weiteren Einsätzen der Hilfeleistung zählten diverse Ölspuren, dringende Türöffnungen, Personen in Notlagen und eine Tierrettung.

Die Brandschutzerziehung, eine weitere Pflichtaufgabe jeder Kommune, wird in Kevelaer von einem kleinen Team spezialisierter Feuerwehrleute ausgeübt. In 2018 wurden 26 Termine mit Kindertageseinrichtungen in Kevelaer durchgeführt und rund 500 Kindern nicht nur die Feuerwehr näher gebracht, sondern auch ein großer Schritt im vorbeugenden Brandschutz getan.

Auch die Brandsicherheitswachen bleiben für die Öffentlichkeit oft unbemerkt, da sich die Feuerwehrleute stets im Hintergrund aufhalten. Doch ob im Konzert- und Bühnenhaus, beim Ballonfestival, zur Motorradwallfahrt und anderen Ereignissen, es standen jederzeit gut ausgebildete Feuerwehrleute, wenn es darauf angekommen wäre, in Bereitschaft.

Rund 70 Feuerwehrleute leisten ihren Dienst im Löschzug Kevelaer. Die Alters- und Ehrenabteilung hat zehn Mitglieder.

Auch der Spielmannszug ist als Abteilung nach wie vor ein fester und wichtiger Bestandteil der Feuerwehr Kevelaer.

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