Jugend in Kevelaer SPD-Kritik an Standort für neue Skateranlage

KEVELAER · Eigentlich schien es nur noch eine Formalie zu sein. Im Rat sollten die Politiker endgültig „grünes Licht“ für die Beantragung von Fördermitteln für die neue Skateranlage geben. Das Projekt hatte bis dahin alle Gremien problemlos passiert, und auch die zuständige Projektgruppe des EU-Förderprogramms Leader hatte sein Okay dazu gegeben, eine Förderung zu empfehlen.

 Kevelaerer Kinder und Jugendliche trainieren gemeinsam auf der desolaten Skateranlage. Bald soll eine neue gebaut werden.    RP-Foto: Binn

Kevelaerer Kinder und Jugendliche trainieren gemeinsam auf der desolaten Skateranlage. Bald soll eine neue gebaut werden. RP-Foto: Binn

Foto: Thomas Binn (binn)

Doch dann überraschte Heinz Ermers (SPD) Politik und Verwaltung in der Sitzung plötzlich mit heftiger Kritik an dem Projekt. „Wir reden hier schließlich über rund 300.000 Euro, das ist eine Menge Geld“, sagte er. Daher solle man genau überlegen, wofür man das investiere. Er habe nämlich noch große Bedenken wegen des Lärmschutzes.

Die neue Anlage soll am Schulzentrum entstehen, da habe schon mal eine Skateranlage gestanden und die Nachbarn hätten sich beschwert. Zudem sei die Frage, was denn passiere, wenn auch während der Schulzeit Betrieb im Skaterpark sei. In unmittelbarer Nähe solle das Verwaltungsgebäude gebaut werden. Auch Lehrer hätten ein Anrecht auf Ruhe. „Ich halte den Standort dort für falsch“, sagte Ermers. Er halte das Konzept nicht für ausgereift und befürchte, dass hohe Folgekosten auf die Stadt zukommen könnten. Beispielsweise wenn wegen des Lärmschutzes eine Mauer errichtet werden müsse. Und so etwas sei auch für die Skater kein schöner Anblick.

Ermers schlug als Standort Hüdderath vor. Das sei außerhalb der Stadt, da könne man auch Tauchen und Paddeln ermöglichen und vielleicht eine kleine Gastronomie anlegen.

Sozialdezernent Marc Buchholz wunderte sich, dass die Kritik erst so kurz vor der Abstimmung kam. „Ich hätte mit gewünscht, dass diese Vorschläge früher kommen.“ Er wies darauf hin, dass die Lärmprognose gezeigt habe, dass man bis 20 Uhr die Grenzwerte einhalte. Für die Zeit danach müsste Vorsorge getragen werden. Allein 50.000 Euro würden in den Lärmschutz investiert.

Der Standort an der Schule sei gewählt worden, weil so auch eine soziale Betreuung der Anlage über Mensa und Jugendzentrum Kompass möglich sei. Leader habe eben gerade die Lage besonders gewürdigt. Denn so gebe es die Möglichkeit, Skaten in den Sportunterricht der Schule zu integrieren. Beate Clasen (CDU) fand das Konzept sehr gut durchdacht, die KBV wies darauf hin, dass Hüdderath zu weit draußen wäre und gerade die Entfernung zur City von den Jugendlichen bei der aktuellen Skateranlage bei „Red Sun“ kritisiert worden sei.

Durch seine Kritik hatte Ermers immerhin erreicht, dass die Grünen die Abstimmung freigaben. Am Ergebnis änderte das nicht viel. Es gab nur zwei Gegenstimmen und vier Enthaltungen. Die große Mehrheit war dafür, die Fördermittel für die Skateranlage zu beantragen.

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