Bilanz nach zwei Wochen Kontaktverbot So läuft es zu Corona-Zeiten in Kevelaer

Kevelaer · Bürgermeister und Ordnungsamts-Chef haben den Eindruck, dass die Maßnahmen in der Krise in der Marienstadt Wirkung zeigen.

 Eisdielen, wie hier das Teatro in Kevelaer, dürfen nur Eis zum Mitnehmen verkaufen.

Eisdielen, wie hier das Teatro in Kevelaer, dürfen nur Eis zum Mitnehmen verkaufen.

Foto: Latzel

Seit einiger Zeit ist Kevelaer bereits im Corona-Modus. Anlass für eine Zwischenbilanz und einen Ausblick in die Zukunft mit Bürgermeister Dominik Pichler und Ordnungsamtschef Ludger Holla.

Wie halten sich die Menschen an das Kontaktverbot? Das Ordnungsamt ist regelmäßig unterwegs. Ludger Holla hat den Eindruck, dass die Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden. Am Wochenende sind auch noch einmal die Spielplätze kontrolliert worden. Die sind bekanntlich gesperrt. Man ist lediglich auf sechs Jugendliche getroffen, die auf einer Wiese Fußball gespielt haben. Die kamen mit einer mündlichen Verwarnung davon und hätten sich einsichtig gezeigt. „Bußgelder haben wir bislang nicht verhängen müssen“, sagt Holla. Auch die Geschäfte würden sich an die Vorgaben halten. Neu ist, dass Eisdielen wieder geöffnet haben. Sie dürfen aber nur Eis zum Mitnehmen verkaufen. Das darf erst 50 Meter weiter verzehrt werden.

 Bleibt zuhause sagt dieses Transparent in Kevelaer.

Bleibt zuhause sagt dieses Transparent in Kevelaer.

Foto: Latzel

Was läuft gut? Der Bürgermeister hat den Eindruck, dass es eine Welle der Solidarität gibt. Viele würden sich melden, die helfen wollen. Auch die Blutspenden sind derzeit besonders gut besucht. „Wenn wir gemeinsam die Probleme lösen, kann mittelfristig die Gesellschaft durch die Krise auch gewinnen“, meint Pichler. Er habe auch die Rückmeldung bekommen, dass sich die Bürger gut informiert fühlten. Positiv sei auch, dass die Maßnahmen offenbar Wirkung zeigen, so war die Zahl der Personen in Quarantäne in Kevelaer leicht gesunken.

Was läuft nicht gut? Immer noch beobachten Pichler und Holla, dass manche Bürger zu Hamsterkäufen neigen. „Wir weisen noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass Hamstern in Kevelaer nicht nötig ist. Auch wenn eine Ware kurzfristig ausverkauft ist, wird schnell für Nachschub gesorgt“, so Holla.

Wie lang wird die Situation noch andauern? Hier könne man nur die äußeren Zeichen deuten, so Pichler. Das Gymnasium rüste sich für die Abiturprüfungen im Mai, nach den Osterferien sollen bislang Schulen und Kindergärten wieder öffnen. „Entscheidend wird sein, ob das Kontaktverbot nachhaltig Wirkung zeigt und die Kurve der Infektionen bis Ostern abflacht.“ Pichler hat bereits deutlich gemacht, dass man bei den Eingriffen in das öffentliche Leben den „Peak“ erreicht habe. Eine weitere Verschärfung halte er für schwierig. Man könne einen solchen Zustand auch nicht ewig aufrecht erhalten. Noch sei die Akzeptanz da, aber dafür müsse sich auch eine Wirkung zeigen.

Osterfeuer Ludger Holla stellt klar, dass keine Osterfeuer stattfinden dürfen. Dabei handle es sich um Brauchtumsveranstaltungen und die würden momentan wegfallen. Daher dürfen die Feuer auch nicht abgebrannt werden. Wer bereits Haufen zusammengetragen habe, könne den Grünabfall bei Schönmackers in Goch abgeben. Das sei allerdings gebührenpflichtig. Man werde über Ostern genau kontrollieren. Wenn die Feuerwehr ausrücken müsse, um ein Feuer zu löschen, werde man den Einsatz in Rechnung stellen. Hinzu komme eine Anzeige wegen illegaler Abfallentsorgung.

Parken Während andere Kommunen momentan keine Gebühren erheben, ändert sich in Kevelaer nichts. Verzichten auf Parkgebühren sei auch das falsche Signal. Es gab auch Beschwerden, weil weiter Knöllchen an Falschparker verteilt werden. Das werde stichprobenartig kontrolliert, schließlich müssten auch die Rettungswege freigehalten werden. Und wegen Coronagefahr wäre man ja nicht im rechtsfreien Raum. Man dürfe ja jetzt auch nicht bei Rot über die Ampel fahren.

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