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Wetten · Bernd Ingenhaag übernimmt im Heimatausschuss das Amt des Vorsitzenden von Heinz Peters. Beide haben viele Pläne für das Knoase-Dorf. Eine Bronze-Figur ist gewünscht und die Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft".

 Bernd Ingenhaag (links) übernahm bei den Geselligen Vereinen Wettens im Heimatausschuss den Posten von Heinz Peters.

Bernd Ingenhaag (links) übernahm bei den Geselligen Vereinen Wettens im Heimatausschuss den Posten von Heinz Peters.

Foto: van Offern, Markus

EM ist das eine. Im Garten von Heinz Peters flattert die Deutschlandfahne im Wind. Wenn es nach Bernd Ingenhaag geht, könnte dort durchaus noch eine andere Fahne flattern, die von Wetten. Beide sind absolute Fans ihres Heimatdorfes und spielen aktiv im Vereinsleben mit. "KAB, Schützen, Kirchenchor", zählt Peters auf, der auch noch Vorsitzender des Bürgerbusvereins ist.
Einen Vorsitz hat er abgegeben, den vom Heimatausschuss der Geselligen Vereine Wetten. Dieses Amt hat, aus Altersgründen, nun Ingenhaag inne. "Da muss ja mal ein Jüngerer ran", sagt Peters, immerhin lägen zwischen ihm und "dem Neuen" 20 Jahre Altersunterschied. "Es war eine schöne Zeit", sagt Peters, steht auf und holt die Wettener Fahne.

Ein Exemplar ist auf dem Blumenhügel am Ortseingang zu finden, sozusagen zur Begrüßung, zusammen mit der Fahne des festgebenden Vereins der Kirmes. "Das war die Idee vom alten Vorsitzenden, also meiner Wenigkeit", bemerkt Peters lachend und entrollt den rot-gelben Stoff der Wetten-Fahne. Entworfen hat sie Christoph Aymanns. "Das ist unser Künstler im Dorf", sagen die beiden Männer stolz. Der Künstler hatte eine Vorgabe bekommen: eine Knoase musste auf der Fahne zu sehen sein. Knoase ist eine Mücke und das Markenzeichen des Ortes.

"Warum wir ein Knoase-Dorf sind?", beginnt Ingenhaag seine Erklärung, die jeder waschechte Wettener im Schlaf drauf hat. "In früheren Zeiten waren rund um den Kirchturm so viele Mücken, dass die Menschen dachten, es brennt, und die Feuerwehr holten." Früher, da war die Gegend Torfgebiet, und die Niers tat ihr Übriges dazu, um den Plagegeistern ein attraktives Lebensumfeld zu bieten. Die Wettener ernannten sie kurzerhand zu ihrem "Wappentier".

Der Heimatausschuss sorgt dafür, dass der Ort auch für Menschen lebens- und liebenswert ist. "Was in anderen Ortschaften der Heimat- und Naturverein ist, das sind wir für Wetten", erklärt Ingenhaag. Im Sommer kümmern sich die Mitglieder um den Blumenschmuck und sorgen dafür, dass die blühende Pracht in den 60 Blumenampeln und den zehn Pflanzpyramiden nicht die Köpfe hängen lässt. Im Winter ist die Weihnachtsbeleuchtung ihr Ding. Als Vorsitzender des Heimatausschusses der Geselligen Vereine Wetten hatte Peters auch immer den Überblick über die Veranstaltungen rund ums Jahr, ob Karneval oder Kirmes. Am Ortseingang hat er die entsprechenden Info-Schilder angebracht.

Als neuer Vorsitzender hat Ingenhaag erst einmal die komplette Liste aller Aktivitäten der Wettener erhalten und bekommt noch eine Kurz-Einweisung zum Wechseln der Schilder. "Wenn er Fragen hat, helfe ich ihm, aber ich werde ihm nicht ins Handwerk pfuschen", kündigt Peters seinen endgültigen Rückzug vom Vorsitz an. Aus beiden sprudeln einstimmig weitere Ideen für ihr Dorf. "Ein Schüsterchen, das hätten wir gerne", sagt Peters. Schuster deswegen, weil Wetten früher mal ein Schusterdorf war und in den 1950er, 1960er Jahren drei Schuhfabriken beheimatete. Der Kostenvoranschlag für die fast lebensgroße Figur beträgt 25.000 Euro. Bisher ist der Vorschlag aber von der Mehrheit der Geselligen Vereine abgelehnt worden.

Und dann ist da noch der Wunsch, beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teilzunehmen. "Wie Achterhoek, das möchten wir auch mal", sind sich Peters und Ingenhaag einig. Auf Kreisebene gab es bereits Silber. Im nächsten Jahr kann Wetten in eine neue Runde starten. Ingenhaag weiß, dass es dabei um mehr geht als nur schönen Blumenschmuck. "Da geht es auch um die ehrenamtliche Geschichte", erläutert der neue Vorsitzende des Heimatausschusses. "Aber Ehrenamt haben wir in Wetten, da brauchen wir das Rad nicht neu zu erfinden, man muss es nur vernünftig darstellen." Ein bisschen Ehrenamt könne ja nicht schaden, sagt er dann noch. Vor seinem Vorsitz im Heimatausschuss war der 54-Jährige zwei Jahrzehnte lang Geschäftsführer im Sportverein.

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