Weeze Sie machte die Million voll

Weeze · Erstmals verzeichnet der Airport Weeze eine Million Passagiere binnen eines Jahres. Heleen Koppens aus den Niederlanden wurde gestern mit Champagner, Blumen und Freitickets überrascht. Und noch ist etwas Jahr übrig.

Um ein Haar wäre er schief gegangen, der Stunt mit dem einmillionsten Passagier des Jahres auf dem Airport Weeze. Doch selbst das Beinahe-Malheur entpuppte sich im Prinzip noch als Erfolgsmeldung – denn die Reisende, der die Ehre zuteil werden sollte, krabbelte nur einfach nicht schnell genug aus der Maschine. „Eigentlich sollte sie vorne rechts sitzen, aber da das Flugzeug voll ausgebucht war, saß sie im hinteren Teil und konnte sich nicht bemerkbar machen, als man sie nach der Landung ausrief“, so Flughafensprecher Holger Terhorst.

Genau nachgezählt

Erstmals in seiner fünfjährigen Geschichte konnte der Airport gestern den einmillionsten Passagier eines Jahres begrüßen. „Wir haben nicht irgendjemanden ausgesucht, sondern tatsächlich genau nachgezählt“, so Flughafen-Chef Ludger van Bebber. Und so war es die Niederländerin Heleen Koppens aus Vlijmen in Noord-Brabant, die um 12.10 Uhr nichtsahnend aus einem Ryanair-Jet stieg und auf dem Rollfeld mit Blumen, Champagner und drei Freiflug-Tickets für sich und ihren Anhang überrascht wurde – nicht der schlechteste Abschluss eines zweiwöchigen Urlaubs im spanischen Alicante.

Glückliche Fügung jedoch auch für den Airport: Zählt Koppens doch zu genau jenen Kunden, auf die man in Weeze besonders stolz ist. Nicht nur deswegen, weil in diesem Jahr erstmals so viele Fluggäste aus den Niederlanden wie aus heimischen Gefilden erwartet werden. „Früher bin ich immer von Amsterdam aus geflogen“, sagt die braungebrannte 42-Jährige, die mit ihrer dreijährigen Tochter Maartje und Lebensgefährte Ruud de Werdt ihre Eltern besucht hat.

Niederrhein statt Amsterdam

Diese besitzen an der Costa Blanca ein Ferienhaus – an Kosten für den jährlichen Sommerurlaub fallen für die Kleinfamilie also stets lediglich die Flugtickets an. Seit mittlerweile drei Jahren nun beginnen ihre Reisen trotzdem nicht mehr mit der Autofahrt von ’s-Hertogenbosch nach Schiphol, sondern es geht an den Niederrhein. Und das ganz offensichtlich aus Überzeugung. „Näher dran, billiger“ – das sind die Argumente, die Ludger van Bebber glücklich machen.

Dieser sprach gestern wenig überraschend von einem „Meilenstein“ für den ehemaligen Militärflughafen: „Von null auf eine Million Passagiere innerhalb von nur fünf Jahren, das macht uns so schnell keiner nach.“ Doch noch ist ja sogar etwas Jahr übrig. Nach 850 000 Fluggästen im vergangenen Jahr erwarte man bis Ende 2008 bereits rund 1,5 Millionen.

Spätestens im nächsten Jahr wird dann auch Heleen Koppens wieder an Bord sein. Zwar gelten ihre Freitickets für eines der 33 Ryanair-Ziele ab Weeze – doch besteht kaum ein Zweifel, wohin die Reise gehen dürfte.

(RP)
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