Kevelaer Sehr wenig Arbeitslose — noch

Kevelaer · Angesichts der Banken- und Finanzkrise fällt es den Verantwortlichen bei der Arbeitsagentur beinahe schwer, sich über die aktuell sehr gute Lage auf dem Arbeitsmarkt zu freuen.

Die Quote im Bereich der Geschäftsstelle Goch (dazu gehören auch Kevelaer, Weeze, Uedem) beträgt im Oktober 5,5 Prozent, Geldern mit Straelen, Issum und Kerken kann sogar auf nur 4,2 Prozent verweisen. So gut sah's schon seit vielen Jahren nicht mehr aus, aber Peter Kaul, Chef in Goch, argwöhnt: "Das dürfte vorerst das Ende der Fahnenstange sein.

Zwar hat sich die derzeitige Finanzkrise noch nicht ausgewirkt, doch es gibt Signale, dass sich das bald ändert." Insbesondere in der Fahrzeug-Zulieferindustrie erwarten Kaul und seine Kollegen nicht nur Kurzarbeit, sondern rechnen, wenn sich die Tendenz fortsetzt, auch mit Entlassungen.

Renate Gollan kann für den Bereich Geldern die geringste Arbeitslosenquote im gesamten Weseler Agenturbereich vorzeigen. 1955 Männer und Frauen waren im Oktober ohne Job. Gegenüber dem Vormonat sind immerhin 38 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen, im Vergleich zum Vergleichsmonat des Vormonats sind's gar 183 Arbeitslose weniger.

"Erfreulich ist zudem, dass die Anzahl der Jugendlichen ohne Job rückläufig ist." Im Bereich Goch sind am Monatsende 2176 Männer und Frauen arbeitslos, vor einem Jahr waren es noch 2607. Die Jugendarbeitslosigkeit sackte von 354 im Oktober 2007 auf jetzt 215.

Ein Plus am Niederrhein: Der boomende Markt in den Niederlanden versorge die Grenzbewohner mit einem großen Jobangebot — wenn es sich auch meist um befristete Stellen oder um Zeitarbeit handele, so die Fachleute. Gollan wie auch Kollege Kaul betonen, dass die Sockelarbeitslosigkeit (langzeitarbeitslose Hartz-IV-Empfänger) insbesondere Un- oder nur Angelernte betreffe. Qualifizierte Leute würden in vielen Branchen nach wie vor gesucht.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort