Schutzkonzept in Kevelaer gegen sexuellen Missbrauch Genau hinsehen bei Übergriffen

Kevelaer · Schutzkonzept soll für mehr Sicherheit für Kinder und Jugendliche sorgen. Die Kirchengemeinden St. Antonius und St. Marien in Kevelaer stellten jetzt gemeinsam ihre neuen Leitlinien vor.

 Bernadette Baldeau, Norbert Reykers, Gregor Kauling, Andreas Poorten und Ursula Grave-Bousart (v.l.) stellten die Schutzkonzepte vor.

Bernadette Baldeau, Norbert Reykers, Gregor Kauling, Andreas Poorten und Ursula Grave-Bousart (v.l.) stellten die Schutzkonzepte vor.

Foto: ja/Breuer

Genau hinsehen, wo es Räume für mögliche Übergriffe geben könnte, und genau hinhören, damit Kinder und Jugendliche sich nicht schon durch übergriffige Sprache bedrängt fühlen – das sind nur einige Aspekte im Institutionellen Schutzkonzept (ISK). Alle Pfarreien und Einrichtungen im Bistum Münster haben die Aufgabe, ein solches zu erstellen.

Entsprechende Konzepte haben nun die beiden Kevelaerer Pfarreien St. Antonius und St. Marien entwickelt. Ausführlich haben die Verantwortlichen jeweils dargestellt, wie es potenziellen Tätern künftig schwer gemacht werden soll, in den Pfarreien Opfer zu finden. Vielmehr sollen Kinder und Jugendliche erleben, dass sie in den kirchlichen Einrichtungen Orte erleben, in denen sie sich wohlfühlen und Personen kennenlernen, denen sie sich anvertrauen können. Gleichzeitig sollen haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter dafür sensibilisiert werden, mögliche Anzeichen für einen Missbrauch schneller zu erkennen und ernst zu nehmen. Kernstück beider Konzepte ist der Verhaltenskodex. Aufgezeigt sind zudem Beschwerdewege mit klaren Hinweisen, wie man sich verhalten soll, wenn der Verdacht besteht, dass es zu grenzverletzendem Verhalten oder sexualisierter Gewalt gekommen ist.

Wallfahrtsrektor Gregor Kauling führt aus: „Nach St. Marien kommen durch die Wallfahrt zahlreiche Menschen von außerhalb, darunter auch viele Kinder und Jugendliche. Das Priesterhaus wird zur Beherbergung und als Übernachtungsmöglichkeit genutzt, das musste in unsere Überlegungen einbezogen werden.“ Andreas Poorten, Pfarrer von St. Antonius, ergänzt: „Auch mit dem ISK bleibt die Präventionsarbeit eine Daueraufgabe, der wir uns immer wieder neu stellen müssen. Daher wird das Konzept auch regelmäßig überprüft und fortgeschrieben.“ Den Verantwortlichen ist es wichtig, dass durch das ISK nicht alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter unter Generalverdacht gestellt werden. Es gehe darum, mögliche Täter abzuschrecken und den Mitarbeitern Sicherheit im Umgang mit Kindern und Jugendlichen zu geben.

(RP)
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