Kevelaer Schneefälle sorgen für Verkehrs-Chaos

Kevelaer · Wintereinbruch am Samstag überrascht Autofahrer. Ein querstehender Lkw auf der A57 bei Goch/Weeze sorgt für 25 Kilometer Stau und 200 000 Euro Sachschaden. Auf den weiteren Straßen der Region kommt es zu 18 Verkehrsunfällen.

 Der Lkw ohne Frachtgut kam am Samstag gegen 10 Uhr ins Schleudern und blockierte daraufhin für knapp vier Stunden die Autobahn 57 bei Goch/Weeze. Es kam zu 200 000 Euro Sachschaden - verletzt wurde aber niemand.

Der Lkw ohne Frachtgut kam am Samstag gegen 10 Uhr ins Schleudern und blockierte daraufhin für knapp vier Stunden die Autobahn 57 bei Goch/Weeze. Es kam zu 200 000 Euro Sachschaden - verletzt wurde aber niemand.

Foto: Guido Schulmann

Der erste Schnee des Jahres hat Autofahrern in der Region am Wochenende viel Geduld abverlangt. Am härtesten getroffen hat es dabei Nutzer der A57: Ein Lkw hatte sich am Samstagmorgen gegen 10 Uhr vor der Gaststätte Kalbecker Forst bei Goch quer über die Fahrbahn gestellt, für die nachfolgenden Fahrzeuge aus Kleve in Fahrtrichtung Köln ging über Stunden nichts mehr. 25 Kilometer staute sich der Verkehr allein auf diesem Autobahnabschnitt.

"Wir gehen davon aus, dass überhöhte Geschwindigkeit Ursache für den Unfall war", sagt ein Sprecher der Autobahnpolizei. "Die Leute fahren trotz des Schneefalls unangepasst und verlieren dann die Kontrolle über ihr Fahrzeug." Die Zugmaschine kollidierte mit der Mittelschutzplanke, schob sich daraufhin über alle Fahrstreifen und den Seitenstreifen. Der 32-jährige Fahrer des Lkw blieb unverletzt, der Sachschaden aber hatte es in sich: Von 200 000 Euro ging die Autobahnpolizei am Sonntag aus. Bei dem Fahrzeug soll es sich um einen 40-Tonner aus den Niederlanden handeln, der ohne Ladung ins Schlingern geriet.

Pkw-Fahrer, die auf eigene Faust versuchten, durch die Böschung am Unfallort vorbeizufahren, blieben ihrerseits stecken und mussten aus dem Schnee gezogen werden, wie Augenzeugen berichten. Bei manchen Fahrzeugen versagten schließlich sogar die Batterien. Die Polizei versuchte, den Verkehr umzulenken. "Wir hatten zunächst kaum Streifenwagen da. Die Kollegen mussten richtig improvisieren", sagt der Polizeisprecher. Sie schraubten Leitplanken auf, öffneten die Zugänge zu Wirtschaftswegen. Schließlich konnten sie den Verkehr über die Raststätte Kalbecker Forst ableiten. "Für den Einsatz haben wir die Kollegen noch einmal ausdrücklich gelobt", sagt der Polizeisprecher.

Denn auch die Bergung gestaltete sich schwierig: Weil die großen Spezialfahrzeuge nicht zur Unfallstelle durchkamen, mussten sie entgegen der Fahrtrichtung zum Lkw geleitet werden. Nach knapp vier Stunden, um 13.45 Uhr, war die Strecke wieder frei. Bis der Verkehr wieder komplett flüssig lief, dauerte es aber noch. Auch auf den Bundes- und Kreisstraßen kam es witterungsbedingt zu Unfällen. "Wir haben 18 Verkehrsunfälle wegen des Schneefalls verzeichnet", hieß es am Sonntag von einem Sprecher der Kreisleitstelle. Am häufigsten knallte es wohl am Samstagvormittag. "Trotz der Ankündigung sind einige Autofahrer zu unbedarft losgefahren", sagt der Sprecher der Klever Polizei. Insgesamt kam es dabei zu einem Sachschaden von 53 000 Euro. "Ernsthaft verletzt wurde aber niemand", sagt der Sprecher.

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Dass es nicht noch deutlich öfter zu Unfällen gekommen ist, liege wohl vor allem daran, dass viele Autofahrer ihren Wagen gleich haben stehen lassen. "Wir hatten auch schon Wochentage, an denen es deutlich öfter geknallt hat", sagt der Polizeisprecher. Wohl auch dass Samstag war und die meisten nicht zur Arbeit mussten, kam der Unfallstatistik zugute. Wer nicht zwingend das Auto benötigte, konnte spätestens ab Samstagmittag einen weißen Kreis Kleve bei Sonnenschein erleben.

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Ihre teilweise wunderschönen Winterbilder haben uns viele Leser übrigens zugeschickt. In einer Galerie auf RP Online haben wir sie gesammelt - denn draußen erinnert in den kommenden Tagen dank steigender Plusgrade bald kaum noch etwas an den Schnee.

(RP)
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