Kevelaer Schäden durch Versicherungsbetrüger

Kevelaer · Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) schätzt den jährlichen Schaden, der durch Versicherungsbetrug angerichtet wird, auf vier Milliarden Euro. Ungefähr die Hälfte, rund zwei Milliarden Euro, gehen laut GdV-Sprecher Stephan Schweda auf das Konto der sogenannten Autobumser. Versicherungsprämien könnten zwischen zehn und 35 Prozent niedriger werden, wenn nicht die Schäden aus Betrugshandlungen eingerechnet werden müssten.

Die Opfer von Autobumsern erleiden mehrfache Schäden: Zum einen müssen sie den an ihrem Fahrzeug entstandenen Schaden selbst tragen — außer sie haben eine Vollkaskoversicherung. Zudem erhalten sie für bei dem Unfall erlittene Verletzungen kein Schmerzensgeld. Ein Verdienstausfall wird ihnen nicht erstattet — es sei denn, sie verfügen über eine Versicherung. Als vermeintliche "Unfallverursacher" müssen Autobumser-Opfer ferner ein Verwarnungs- bzw. Bußgeld zahlen. Reklamiert ein anderer Unfallbeteiligter (auch Beifahrer im eigenen Fahrzeug) Verletzungen, müssen sie sogar mit einem Strafverfahren wegen Fahrlässiger Körperverletzung rechnen. Als weitere Nebenfolge droht ein Fahrverbot bzw. ein Entzug der Fahrerlaubnis. Für einige Außendienstmitarbeiter, Selbständige, Freiberufler und Arbeitnehmer, die auf die Fahrerlaubnis angewiesen sind (Berufskraftfahrer etc.) bedeutet das auch meist das Ende ihrer beruflichen Laufbahn.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort