Verkehr in Kevelaer Grenzwerte nicht überschritten

KEVELAER · Ein Jahr lang hat ein Institut die Belastung mit Stickstoffdioxid durch den Autoverkehr auf der Rheinstraße gemessen. Die Ergebnisse liegen jetzt vor. Eine Gesundheitsgefährdung sei nicht zu befürchten, so die Stadt.

 Auf der Rheinstraße bildet sich vor allem an der Ampel vor der Bundesstraße oft ein Stau.

Auf der Rheinstraße bildet sich vor allem an der Ampel vor der Bundesstraße oft ein Stau.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Wer öfter über die Rheinstraße Rcihtung B 9 fährt, kennt das Problem. Oft staut sich der Verkehr zurück bis zur Niersbrücke. Vor der Ampel müssen Autos mehrere Minuten warten – mit laufendem Motor. Daher kritisierten vor allem Anwohner, dass die Schad­stoffbelastung durch den Verkehr in dem Bereich zu hoch sei. Die Verwaltung hatte daraufhin über ein Computermodell und entsprechende Rechensysteme ermitteln lassen, wie hoch die Belastung ist. Der Wert lag unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm (40 µg/m³) Stickstoffdioxid pro Kubikmeter.

Unter anderem von den Anwohnern war allerdings die Grundlage für die Daten angezweifelt worden. Die Interessengemeinschaft Pro OW 1 hatte daher zusammen mit FDP und KBV eine Messung der Schad­stoffbelastung im Bereich der Rheinstraße zwischen Niersbrücke und B9 beantragt. Im Oktober 2017 hatte der Rat die Messung schließlich beschlossen. Die Kosten dafür übernahm die Stadt, die Datenerhebung kostete rund 4300 Euro.

Ein Jahr lang liefen die Messungen durch das Institut für Energie- und Umwelttechnik aus Duisburg. Gemessen wurde an drei verschiedenen Stellen der Rheinstraße, an denen Messröhrchen aufgehängt wurden. In den Messröhrchen sammelte sich der Schadstoff in einem absorbierenden Medium an und kann dann analysiert werden. Am 1. Februar begann die Messung, nach jedem Monat wurden die Röhrchen gegen neue ausgewechselt und zur Analyse an ein Schweizer Labor geschickt. Die letzte Messung der Jahresreihe wurde Ende Januar abgeschlossen. Die Ergebnisse liegen nun vor.

Der Grenzwert für Stickstoffdioxid von 40 µg/m³ wird für ein Kalenderjahr gemittelt. Von den zwölf gemessenen Monatswerten in der Rheinstraße musste daher ein Mittelwert gebildet werden, wobei jede Messstelle einzeln zu betrachten sei, heißt es in der Mitteilung der Stadtverwaltung.

Die Messstelle in der Nähe der Kreuzung mit der Bundesstraße zeigt wenig überraschend die höchste Belastung, schließlich gibt es hier durch den wartenden Verkehr die größte Belastung. Der hier gemessene Durchschnittswert von 34,9 µg/m³ liegt unter dem Grenzwert.

Das ist auch an den beiden anderen Messpunkten so: An der Mitte des Straßenabschnitts wurde ein Wert von 28,6 µg/m³ gemessen und in Richtung der Niersbrücke von 34,8 µg/m³. Insgesamt sei daher festzustellen, dass der gesetzlich vorgegebene Grenzwert im untersuchten Abschnitt der Rheinstraße trotz der hohen Verkehrsbelastung deutlich unterschritten werde. „Eine Gesundheitsgefährdung durch Stickstoffdioxid ist daher nicht zu befürchten“, lautet das Fazit. Das Ergebnis sei nicht überraschend, so Franz Heckens von der Stadtverwaltung. Die Messungen hätten fast die gleichen Ergebnisse gebracht wie die Berechnungen des Computermodells.

Die Initiative Pro OW 1 kritisiert weiterhin die hohe Verkehrsbelastung, es müssten Maßnahmen getroffen werden, da Entlastung erst mit dem Bau der Ortsumgehung OW 1 zu erwarten sei. Daher ist ein Bürgerantrag eingebracht worden. Das Ziel: Aufgrund des Lärms und der Schadstoffe soll die Rheinstraße für den Schwerlastverkehr gesperrt werden.

Über diesen Antrag werden die Politiker in einer der nächsten Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses diskutieren. Zu dem Antrag ist eine Stellungnahme des Landesbetriebs „Straßen.NRW“ eingeholt worden. Ebenso wird es zu dem Antrag auch einen Bericht mit den aktuellen Ergebnissen der Messungen geben.

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