Sanierung in Kevelaer Die ersten Steine am Priesterhaus sind schon wieder aufgemalt

Kevelaer · Die Fassade des Gebäudes am Kapellenplatz wird aufwändig saniert. Zunächst wurden Feuchtigkeitsschäden beseitigt, jetzt wird an der Optik gearbeitet. Die Steine werden aufgezeichnet.

 Ein Arbeiter zeigt die aufgemalte Backsteinoptik.

Ein Arbeiter zeigt die aufgemalte Backsteinoptik.

Foto: Latzel

Es ist ein Scherz, den Jan Ehren derzeit öfter hört, wie er schmunzelnd erzählt: Habt ihr jetzt extra den orangenen Farbton genommen, um den niederländischen Nachbarn eine Freude zu machen? wird Ehren immer mal wieder gefragt, dessen Firma zusammen mit dem Malerbetrieb Horst Eyll die Arbeiten am Kapellenplatz ausführt. Denn viel wundern sich offenbar über die helle Färbung des Priesterhauses. „Aber das ist nur ein momentaner Eindruck, der Farbton wird sich verändern wenn wir die dunklere Lasur auftragen“, erläutert er. Dann werde die Fassade wieder den Farbton bekommen, den das Gebäude vor Beginn der Sanierung hatte.

In der kommenden Woche soll auch damit begonnen werden, die Steine aufzumalen. Denn das Haus ist gar nicht mit Backsteinen verklinkert, wie es immer den Anschein hat. Vielmehr ist die Optik lediglich aufgemalt. Wie das später aussehen wird, ist an einer Stelle bereits  zu sehen, die derzeit noch hinter der Plane verborgen und nur über das Gerüst zu erreichen ist. Dort muss man schon ganz nahe herangehen und hinschauen, um zu erkennen, dass dort tatsächlich keine Backsteine verbaut wurden.

Ende der 80er Jahre war vor dem Besuch von Papst Johannes Paul II. die Fassade schon einmal aufwändig gereinigt worden. Die eigentlichen Steine des Hauses wurden mit mineralischem Putz behandelt und dann dort mehrere Lasuren aufgetragen, so dass die Fassade den typischen rot-braunen Farbton bekam. Schließlich wurden dann die Fugen aufgemalt. Die Illusion einer Backsteinfassade war geschaffen. So wurde erreicht, dass die ursprüngliche Optik des Gebäudes wiederhergestellt wurde.

Die Arbeiten sind Teil einer umfangreichen Sanierung des Priesterhauses. Vom Fundament aus waren Feuchtigkeitsschäden entstanden.  Bereits 2017 und 2018 war am Fundament gearbeitet worden, um die Ursache der Schäden zu beseitigen. Nach einer längeren Austrocknungsphase konnte mit der Sanierung „über der Erde“ begonnen werden.

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